Jason Fried ist der Gründer des IT-Unternehmens Basecamp (früher bekannt als 37 Signals), das als Vorreiter im Bereich neue Arbeitskulturen gilt. In einem Interview mit dem Harvard Business Review (auch anzuhören als podcast) zeigt er seine Sichtweise auf, warum wie bei Basecamp gearbeitet wird, und wie das auch woanders zumindest in Teilen möglich ist. Das ist erfrischend hypefrei und durchdacht und damit eine Inspiration für alle, die selbst besser arbeiten wollen. 

Zum Beispiel ist Fried gegenüber zu vielen Meetings kritisch, spricht von einer Epidemie der übermäßigen Kollaboration und des Austauschs um des Austauschs willen, und einer Kultur der ständigen Unterbrechungen, die nahezu unmöglich macht, wirklich konzentriert längere Zeit am Stück zu Arbeiten. Das jedoch sei nötig für wirklich kreative, produktive und zufriedenstellende Arbeit. Wenn es wieder möglich sei, regelmäßig konzentriert mehrere Stunden am Stück zu arbeiten, sei auch eine Vierzig-Stunden-Woche ausreichend. Entsprechend empfiehlt er zum Beispiel statt "Casual Fridays" lieber "No talk Thursdays", an denen alle in Stille arbeiten können, einen differenzierteren Umgang mit Real-Time-Medien und das aktive Unterbinden der ständigen Verfügbarkeit. 

Wer mehr über Basecamp und die dortige Arbeitskultur lernen will, findet einen raschen Überblick hier. Immer noch empfehlenswert ist ebenso das vor einigen Jahren in der Firma entstandene Buch "Rework", das viele heilige Kühe aus dem Feld von HR und Führung hinterfragt und neue Ansätze aufzeigt.