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Soziale Mobilität? Nur für die urbane Oberklasse

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmSonntag, 23.04.2017

Wir schreiben hier viel über Roboter, künstliche Intelligenz und neue Arbeitsformen im Zeitalter der Digitalisierung – doch all das setzt stabile Rahmenbedingungen voraus: Wenn die Welt ins Chaos stürzt, weil Nationalismus und Populismus die Oberhand gewinnen, werden sich alle Visionen vom Wohlstand durch schlaue Automatisierung als leere Versprechen erweisen.

Dieser Aufsatz beschreibt – am Beispiel von Frankreich – sehr schlüssig, warum westliche Demokratien so anfällig für Demagogen wie Trump und Le Pen geworden sind.

Folgt man den Thesen des Soziologen Christophe Guilluy, hat sich in den Metropolen ein neues Bürgertum herausgebildet, das weltoffen den Wohlstand genießt, den Globalisierung und Digitalisierung bringen, während ihre Mitbürger in ländlichen Regionen jede Chance auf eine bessere Zukunft schwinden sehen.


Soziale Mobilität beschränkt sich auf Mitglieder der Elite: Alle, die mitbringen, was der Arbeitsmarkt sucht, müssen sich über exorbitant hohe Mieten keine Sorgen machen. An Geld mangelt es ihnen nicht. Auch Geschlecht oder sexuelle Orientierung spielen kaum noch eine Rolle; die urbane Oberklasse ist stolz auf ihre political correctness: „We may have done nothing for the poor, but we did appoint the first disabled lesbian parking commissioner.“

Die Ausgegrenzten sind zunehmend desillusioniert und wütend, empfinden Migranten als Konkurrenten, die zur Bedrohung werden – und wählen jene, die ihnen eine Rückkehr in eine vermeintlich einfachere, schönere Welt versprechen.

In Deutschland ist dieser Kontrast geringer, geografisch und strukturell bedingt. Doch für alle Industriestaaten gilt: Gelingt es uns nicht, den großen Graben zu überwinden, der die moderne Gesellschaft spaltet, sieht unsere gemeinsame Zukunft düster aus. Erfolg können Digitalisierung und Globalisierung nur haben, wenn sie allen Menschen die Perspektive geben, morgen besser zu leben als heute.

(Zur Ergänzung: eine Arte-Reportage auf Deutsch über Guilluy und ein SZ-Beitrag von ihm selbst.)

Soziale Mobilität? Nur für die urbane Oberklasse

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Kommentare 1
  1. Katrin Rönicke
    Katrin Rönicke · vor fast 7 Jahre

    danke für diesen Text. lohnt sich wirklich, sich die Zeit dafür zu nehmen.

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