Gibt es das noch - die Loyalität zum Unternehmen? Die Väter- und Großvätergeneration verdiente sich in der Gründerzeit noch stolz die „Goldene Uhr“ durch lebenslange Loyalität zu einem Unternehmen.

Die zahlreichen technologischen Innovationen und damit verbundenen Möglichkeiten führen seit mindestens 10 Jahren aber zu verstärktem Job-Hopping und vor allem zu wachsender Selbständigkeit. Die Prognose gehen davon aus, dass in den USA im Jahre 2020 40% der beruflich Tätigen selbständig sein werden.

Autor Ted Bauer vermeidet gern Allgemeinplätze und gute Ratschläge in seinem großartigen Blog zur Zukunft der Arbeit. Stattdessen zieht er belastbare Zahlen heran und beruft sich auf Erfahrungen „loyaler“ Mitarbeiter.

„Boomer-Mindset“ oder „Millennial-Mindset“ - sind von der (berechtigten) Erwartungshaltung geprägt, dass in einem Arbeitsverhältnis Respekt und Anerkennung von Vorgesetzten und Kollegen sowie persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten eine Selbstverständlichkeit sind. Orientierung allein am Shareholder-Value und immer weiter steigende nicht mehr zu rechtfertigende “Boni” für Führungsmenschen sind aber gelebte Realitäten in heutigen Unternehmen.

So stellt sich die Erklärung für wachsende Selbständigkeit und eine wachsende Zahl von Menschen, die nicht mehr zu dieser Loyalität bereit sind, einfach dar: Immer mehr Menschen, die Sinn und Nachhaltigkeit in ihrer Tätigkeit suchen, erkennen die Abgründe eines sich selbst erhaltenden Managements. Klare Worte zu einem Thema, das die Unternehmen weltweit beschäftigen sollte, bevor sie ihre loyalsten Mitarbeiter nicht nur verlieren, sondern vielleicht auch an sich vorbei ziehen sehen werden.