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Fundstücke

Leistung neu definieren, indem Wohlbefinden einbezogen wird

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimSamstag, 10.06.2017

In einem Interview im Deutschlandfunk stellt die Präsidentin der Gesellschaft für Positive Psychologie, Michaela Brohm-Badry, dar, warum wir Leistung bei der Arbeit auf neue Art analysieren und definieren sollten. Bisher wird Leistung meist verstanden als (geleistete) Arbeit geteilt durch Zeit. Stattdessen soll nun der Aspekt des Wohlbefindens miteinbezogen werden, Leistung soll also verstanden werden als "Arbeit mal Wohlbefinden durch Zeit". Damit rücke das Individuum in den Fokus, und immer, wenn das geschieht, "blühen Organisationen auf". Das sei nicht nur menschlich und ethisch richtig, sondern lohne sich auch ökonomisch, weil so beispielsweise Burn-out-Raten reduziert werden können. 

Interessant ist insbesondere, dass nach ihrer Forschung die Reflexionsfähigkeit (und die Zeit dafür) ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden bei der Arbeit ist. Dieses Nachdenken über die eigene Arbeit sei eindeutig nicht nur gesundheitsfördernd, sondern erhöhe Leistung und Motivation - und das gelte nicht nur für wissensbasierte Berufe, sondern auch zum Beispiel in Dienstleistungsberufen wie bei Paketzustellern. Wichtig, richtig und verständlich erklärt. 

Leistung neu definieren, indem Wohlbefinden einbezogen wird

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Kommentare 7
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 7 Jahre

    Die Annahme am Eingang würde ich schon mal gewaltig hinterfragen wollen. "Heute müssten immer weniger Menschen immer mehr leisten". So ist das wirklich so? Kürzlich einen Artikel gelesen, dass es zwar immer mehr Ärzte gibt. Da aber auch der Frauenanteil unter den Ärzten zunimmt und Frauen tendenziell eher Teilzeit arbeiten ist die Gesamtzahl der geleisteten Arztstunden insgesamt ziemlich konstant geblieben. Also glatt das Gegenteil. Zweite Beobachtung: die Automatisierung nimmt überall zu. Und immer mehr Maschinen werden für Arbeiten erfunden die gestern noch von Hand geleistet wurden. Die aktuelle Diskussion über eine Robotersteuer geht in die gleiche Richtung. Und im übrigen war die Anzahl der Beschäftigten im Land noch nie so hoch wie heute. Alles Indizien gegen "[einzelne] Menschen müssten mehr arbeiten"

    Zum anderen gefällt mir der Tenor nicht. Obwohl der Arbeitgeber nie als solcher genannt ist, lässt sich doch aus dem Kontext entnehmen, dass sie davon ausgeht es wäre rein ein Problem der/des AG und der AG alleine für die Lösung verantwortlich. Ist mir deutlich zu platt und zu primitiv.

    1. Cornelia Daheim
      Cornelia Daheim · vor fast 7 Jahre

      Die Skepsis gegenüber die These der Verdichtung von Arbeit und dem vereinfachenden Tenor kann ich nachvollziehen. Wichtig finde ich dennoch die aufgeworfene Frage, ob wir nicht Leistung anders erfassen müssen, und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auch eine Rolle bei "erfolgreicher" oder "effizienter" Arbeit spielen sollte. Das würde ja einiges ändern.

    2. Heiko Joseph
      Heiko Joseph · vor fast 7 Jahre

      @Cornelia Daheim Natürlich spielt das Wohlbefinden jedes einzelnen eine Rolle. Was denn sonst? Das ist das erste an dem alles andere ausgerichtet werden sollte, wenn es nicht wie Sklaverei aussehen soll. Ich empfinde es als eine Frechheit, das dies überhaupt in Frage gestellt werden muss. Denn es kann ja überhaupt nicht sein, das viele Menschen (Arbeiter zumeist) in ihrem Rentenalter derartig viele gesundheitliche Probleme haben, sodass sie nicht mehr all zu viel von ihrem Leben noch haben, deshalb bin ich auch ganz entschieden für eine sehr viel kürzere Arbeitszeit im allgemeinen.

    3. Cornelia Daheim
      Cornelia Daheim · vor fast 7 Jahre

      @Heiko Joseph Im Prinzip ist es eine Frechheit - aber diese Einstellung ist halt bei weitem noch nicht prägend! Und ja, kürzere Arbeitszeiten würden sicher helfen, genau wie mehr Wahlmöglichkeiten / Flexibilität im Sinne der Arbeitnehmer. Das ist aus meiner Sicht schon noch ein weiter Weg, bis die Ausrichtung am Wohlbefinden des Einzelnen zum Standard wird.

    4. Heiko Joseph
      Heiko Joseph · vor fast 7 Jahre

      @Cornelia Daheim Mein Beitrag, welcher auch eine etwas zu emotionale Note hat, galt nicht explizit Ihnen, falls es so gewirkt haben sollte. Ich sehe das ähnlich wie Sie, dass es noch eine erhebliche Zeit in Anspruch nehmen wird, würde, falls es überhaupt in die Richtung jemals geht, außer wie in momentan eher kreativen Berufen (Webdesign, Spielentwicklung etc.). Denn wie wir ja sehen können, wird eher an allen möglichen Stellen gespart, um an höhere Gewinne zu kommen - ob sich das jemals ändern wird? Wir werden sehen.

    5. Cornelia Daheim
      Cornelia Daheim · vor fast 7 Jahre

      @Heiko Joseph Danke für die Klärung zur Note - das kam zwar direkt richtig an, aber ist einfach trotzdem sehr nett. Und: Ich hoffe sehr, dass es sich ändert - der Druck im System wächst ja.

    6. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 7 Jahre

      "platt und primitiv" finde ich aber schon sehr schlecht gelaunt. Klar ist das ein komplexes Thema und ich würde auch eine sehr viel komplexere Begründung sehen für schlechte Produktivität, hohen Krankenstand und Anstieg von "burn-outs", aber sie macht ja den AGs keine Vorhaltungen, sondern argumentiert genau in deren Sinne, also sagt, dass eben ein Fokus auf die Befindlichkeit des Menschen schlichtweg profitabler ist.
      Das mit dem "Mehr-Arbeiten" stimmt vielleicht aber doch - ich habe immer die Idee, dass die digitale Kommunikation dabei eine noch viel größere Rolle spielt, als wir uns klar machen..also einfach der Umstand, dass man so ganz nur noch aufhört zu arbeiten, wenn man schläft. Ich weiß von BMW, dass sie dort dieser Dynamik konzernseits schon vor Jahren angefangen haben entgegenzuwirken.

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