Digitales Nomadentum bedeutet, orts- und anstellungsunabhängig zu arbeiten. Eine Arbeitsweise, die der Autor Faris mit seiner Frau bereits seit 4 Jahren praktiziert. Für das Paar stehen klar die Vorteile im Vordergrund.

Bislang bedeutete der ortsunabhängige Job hauptsächlich, seine Erfahrungen mit dem Nomadendasein anderen Interessierten zu vermitteln und Geld mit Tipps und Reiseberichten zu verdienen. Inzwischen sind es aber zunehmend auch Selbständige, die sich dieses Arbeitsmodell zu eigen machen und die Vorteile nutzen wollen, die sich aus dieser Art der Flexibilität ergeben. Bisher schien es dabei aber, dass es keine Alternative zwischen Ortsabhängigkeit und Angestelltenstatus auf der einen Seite und Ortsunabhängigkeit und Selbständigkeit auf der anderen Seite gebe.

In seinem Artikel zeigt uns Faris jedoch die nächste Ebene des mobilen Arbeitens auf: Angestellt sein und zugleich mobil irgendwo auf der Welt arbeiten. Von dieser Möglichkeit machen nicht nur junge Startups Gebrauch sondern auch große Unternehmen wie zum Beispiel American Express. Dabei geht es natürlich nicht nur um Nächstenliebe, sondern vielmehr darum, kreative Talente und ein eigentlich konservatives Umfeld miteinander zu vereinbaren. Aber auch für die digitalen Nomaden hat dieses Umfeld Vorteile; neben der offensichtlichen verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf können auch Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder auch solche, die in ländlichen Gegenden oder in wirtschaftlich schwachen Regionen leben, ein Einkommen erzielen.

Dies ist ein Modell, das für alle Beteiligten Vorteile bringt — aber anscheinend nicht für alle Unternehmen machbar erscheint. Spätestens dann aber, wenn sich Angestellte, die in Frankfurter Büro-Türmen arbeiten, fragen, warum sie nicht auch vom heimischen PC im Taunus aus arbeiten können, und damit beginnen, den alltäglichen Pendlerwahnsinn in Frage zu stellen, werden sich auch die letzten starren Unternehmen bewegen müssen.