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Fundstücke

Die wiederentdeckte Bedeutung des realen Raumes für das Lernen

Gabriela Westebbe
Diplom-Kauffrau, Wirtschaftspsychologin, Bildungsexpertin mit Blick auf das Ganze
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Gabriela WestebbeMontag, 04.03.2019

Der Raum ist der dritte Pädagoge, nach den ersten Pädagogen, den anderen Kindern, und dem zweiten Pädagogen, dem Lehrer.

Die Bedeutung des realen Raumes beim Lernen wird uns heute in Zeiten der digitalen Kommunikation und des Lernens und Arbeitens in virtuellen Räumen deutlicher bewusst denn je. Das ist ungefähr so, wie wenn man von einem Städtetrip aus der Ferne zurückkommt und plötzlich die eigene Stadt mit anderen Augen sieht und Details entdeckt, die man früher nicht wahrgenommen hat. Es wird dann auch deutlicher, was man vermisst.

Menschen sind soziale Wesen, die direkt und unmittelbar miteinander sein und kommunizieren möchten. Die virtuelle Kommunikation ist privat ein Ausdruck der Sehnsucht nach Verbundenheit und beruflich die Notwendigkeit zu vermehrtem Austausch und Abstimmung und überbrückt die Zeit zwischen den realen Treffen.

Deshalb hat der reale Raum seine Bedeutung nicht nur nicht verloren, sondern wie Jöran Muuß-Merholz schreibt, er erlebt seine Renaissance, seine Wiedergeburt. Im Artikel führt er 9 Gründe an, warum lokale Lernorte weiterhin eine zentrale Bedeutung haben werden. Das sind praktische Gründe, aber vor allem sind es zutiefst menschliche. Wir brauchen die Nähe, die Wärme und Energie der anderen, die uns mitträgt, vor allem durch schwierige Situationen, wenn es um das sich Durchringen zum Verstehen, das Dranbleiben an langwierigen Aufgaben oder das Durchstehen von Prüfungszeiten geht. Ein gut gestalteter Raum hebt die Laune, motiviert und animiert, regt zum Denken und zu Diskussionen an. Ein gut gestalteter Raum hat viele einladende Inseln für all die Tätigkeiten, die Lernende brauchen.

Die wiederentdeckte Bedeutung des realen Raumes für das Lernen

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Kommentare 10
  1. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor 5 Jahren

    Und hier kommt schon ein Impuls mit diesem piq von @Thomas Rehehäuser:

    https://www.piqd.de/ze...

    Die Autorin schreibt genau das, was ich nicht ausdrücken konnte.

  2. Werner Müller
    Werner Müller · vor 5 Jahren

    Wir können davon ausgehen, dass reale/analoge Lernorte im Zuge der Digitalisierung zunehmend zum Luxus werden. Schließlich steckt hinter Digitalisierung immer auch ökonomisches Kalkül - und gut ausgestattete Lernorte bringen nur was mit kompetentem Personal.
    Das ist teuer.

    1. Gabriela Westebbe
      Gabriela Westebbe · vor 5 Jahren

      Ja, das sehe ich auch so. Die persönliche Begegnung wird wertvoll(er) und die Kompetenzanforderung an die Lehrenden oder Lernbegleiter steigt. Es wird Lernangebote geben, die automatisiert sind, Lernangebote mit automatisierten Modulen und so etwas wie "Meisterklassen" im Erwachsenenbereich. Daneben wird peer-to-peer learning eine wichtige Rolle spielen und auch das gilt es mit "vorbereiteten Umgebungen" und gut gestalteten und durchdachten analogen Räumen zu unterstützen sowie mit digitalen Infrastrukturen.

  3. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor 5 Jahren

    Sehr interessanter Piq. Vielen Dank. Die meisten Punkte kann ich gut nachvollziehen und unterstützen. Einzig: "Die Menschen mögen Zertifikate" ist mir fremd. Ob das wohl so ein deutsches Ding ist, dass man für alles ein Zeugnis braucht?

    1. Gabriela Westebbe
      Gabriela Westebbe · vor 5 Jahren

      Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ja, in Deutschland braucht es Zertifikate für den Nachweis von Qualifikationen. Weniger bekannt ist, dass man diese auch online ausstellen und erhalten kann. Online wird hier wohl aber immer noch weniger vertraut.

    2. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor 5 Jahren

      @Gabriela Westebbe Hm, und warum braucht es diesen Nachweis für Qualifikationen? Vertrauen wir Menschen zu wenig, um ihnen auch ohne Zertifikat zu glauben, dass sie etwas können? Was ist denn der Urspung davon?
      Das Thema taucht bei mir gerade an diversen Stellen auf, deshalb suche ich nach Sinn gebenden Antworten. (Und stelle so viele Fragen :-).
      Vielen Dank.

    3. Gabriela Westebbe
      Gabriela Westebbe · vor 5 Jahren

      @Gabriele Feile Liebe Frau Feile, das ist eine gute Frage. Ich kann da auch nur mutmaßen, woher bei uns die Zertifikatsgläubigkeit kommt. Vielleicht kennt sich eine*r der Mitlesenden hier aus und kann sich einbringen? Ich stelle eine große Sammelleidenschaft auf der einen Seite und einen großen Wunsch nach den Zertifikaten auf der anderen Seite fest, obwohl Zertifikate nicht wirklich aussagen, ob die Person tatsächlich handlungsfähig ist und darauf kommt es letztlich doch an. Herzliche Grüße und gerne :-) !

    4. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor 5 Jahren

      @Gabriela Westebbe Vielen Dank. Irgendein Bedürfnis steckt bestimmt dahinter. Die Angst, nicht gut genug zu sein und abgehängt zu werden auf der einen Seite - und so die Abhängigkeit von externer Bestätigung. Und die Angst, eine Fehlentscheidung zu treffen, auf der anderen Seite (also z.B. bei denen, die Stellen besetzen). Das hängt offensichtlich mit unserem Leistungssystem zusammen, das sich durch alle Bereiche zieht (fängt im Kindergarten an und läuft durch bis zur Rente).
      Und hier jetzt wieder herauszufinden, warum wir so ein System haben, interessiert mich. Vielleicht gibt es noch Mitleser*innen, die Impulse beisteuern können.

  4. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

    Danke für den tollen piq!

    1. Gabriela Westebbe
      Gabriela Westebbe · vor 5 Jahren

      Danke für das nette Feedback :-)

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