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Die Revolution der Umschulung ist gestartet

Anja C. Wagner
Bildungsquerulantin
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Anja C. WagnerFreitag, 27.05.2022

Bis gestern (26. Mai 2022) fand das 22. World Economic Forum Annual Meeting in Davos statt. Viel Kritik kann man daran üben, aber mitunter begegnen einer dann doch interessante Gesprächsrunden, die es aufzugreifen lohnt. 

So auch dieser 45-Minuten-Talk rund um das Global Skills Framework, das das WEF seit Anfang 2021 aufzubauen versucht.

Die Beschreibung des Talks

Beim Recruiting ist ein skillbasierter Ansatz fünfmal effektiver für den beruflichen Erfolg von Berufsanfänger:innen als eine Konzentration auf Qualifikationen.
Welches sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen gemeinsamen Rahmen, der die Skills in den Mittelpunkt des Talentmanagements stellt und es dem Einzelnen ermöglicht, sich zu entfalten, und dem Unternehmen, erfolgreich zu sein?

Die Speaker:innen

  • Zanny Minton Beddoes (Editor-in-Chief, The Economist) als Moderatorin
  • Josephine Teo (Minister for Communications and Information, Ministry of Communications and Information (MCI) of Singapore)
  • Manny Maceda (Chief Executive Officer, Bain & Company Inc.)
  • Shobana Kamineni (Executive Vice-Chairperson, Apollo Hospitals Enterprise Ltd, India)
  • Allen Blue (Co-Founder and Vice-President, Products, LinkedIn Corporation)

Zum Hintergrund

Nach Berechnungen des WEF müssen sich bis zum Jahre 2025 ca. 50 % aller Erwerbstätigen umschulen. Und ca. 40 % der zentral benötigten Skills ändern sich voraussichtlich in den nächsten 5 Jahren. Das bedeutet in Zahlen: 

  • Zirka 1 Milliarde Menschen werden sich zeitnah weiterbilden müssen. 
  • Etwa 120 Millionen haben sich bereits auf den Weg gemacht.

Der „Reskilling Revolution“ kommt insofern seitens des WEF eine vergleichbare Bedeutung zu wie dem Kampf gegen den globalen Analphabetismus. Aber dieser Revolution kann man nicht (ausschließlich) über eine Anpassung von curricularen Abschlüssen begegnen, sondern es braucht neuer Verfahren, um die Skills schneller in den Vordergrund zu rücken. „Skills first“-Ansatz, darüber sprachen sie in dieser Runde.

Einige Ergebnisse im Überblick

  • Der sog. Fachkräftemangel drückt überall und lässt Unternehmen zunehmend kreativer beim Recruiting werden.
  • Es geht um ein Upskilling in Kompetenznähe. Will heißen: Was man bereits kann oder persönlich an Skills mitbringt, soll für neue Arbeitskontexte leichtfüßig erschlossen und weiterqualifiziert werden.
  • Soft Skills kommt mindestens eine vergleichbare Bedeutung zu wie den Hard Skills. 
  • Hard Skills sind vielleicht noch lehrbar, Soft Skills entwickeln sich in der Praxis, zum Beispiel am Arbeitsplatz o. ä.
  • Erste Studierende entscheiden sich bereits gegen klassische Qualifikationskarrieren und gehen selbst gewählte Wege. Weil sie es können.
  • Die Bildungsinstitutionen sollten Menschen auch dabei unterstützen, ihre Stärken zu finden, damit sie diese weiterqualifizieren können. Nicht nur auf Wissenstransfer und Prüfungen derselben setzen.
  • Menschen benötigen qualitative Unterstützung seitens interessierter anderer Menschen, die ihnen datenbasiert helfen, richtige Entscheidungen für sich selbst zu treffen.
  • Es braucht gerechtere Entlohnungen, um Menschen entlang ihrer (wo auch immer erworbenen) Skills zu bezahlen, statt Abschlüsse zu honorieren, die wenig Aussagekraft haben, ob diese Person die Zukunft der Gesellschaft oder des Unternehmens wirklich nachhaltig mitgestalten kann.

Das Fazit

Das Bildungssystem steht selbst vor einer großen Revolution, dessen es sich in Deutschland kaum bewusst zu sein scheint. Zu sehr kämpfen sie um ihre alten Pfründe. 

Aber es führt kein Weg daran vorbei: Die benötigten Skills gilt es sich (wie auch immer) anzueignen. Und im Netz existieren dazu vielfältige Möglichkeiten. Damit hat man aktuell gute Jobchancen mit exquisitem Salär. Wohlan dem, die oder der weiß, wie man sich adäquat selbst gesteuert weiter qualifizieren kann. Viel Erfolg!

Die Revolution der Umschulung ist gestartet

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Kommentare 2
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 2 Jahre

    klingt. ..vertraut. Ähnliches wird alle paar Jahre von der Wirtschaft gefordert und meist als bashing gegen traditionellen Ausbildungs- und Lehrformen. Aber ok: völlig falsch ist es dennoch nicht. und gut dass wenigstens auch mal der Lohnaspekt genannt wird. Allerdings würde ich gar nicht so wie der Pigd-Autor Deutschland ob seines Qualifikationssystems kritisieren: im Gegenteil. für viele Länder ist die duale Ausbildung ein Vorbild. softskills werden während 3jähriger Ausbildung sicher besser vermittelt als in zb amerikanischen drei-wochen-Trainings...

    1. Anja C. Wagner
      Anja C. Wagner · vor fast 2 Jahre

      Vor allem feiern die Deutschen selbst gerne die duale Ausbildung ;-) Blöde nur, wenn 40 % der Azubi-Stellen unbesetzt bleiben (siehe https://www.spiegel.de...).

      Aber grundsätzlich spricht nichts gegen eine 3-jährige berufliche Ausbildung für 15- oder 16-Jährige. Was aber mit Älteren, die sich im Jobwechsel befinden?

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