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Das Silicon Valley lebt(e) von der persönlichen Begegnung – und dann kam Corona

Ole Wintermann
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Ole WintermannDonnerstag, 23.07.2020

Google hat in den letzten Jahren 1 Mrd. $, Facebook 300 Mio. $ und Apple sogar 5 Mrd. $ in ihren Firmensitz investiert, um den Angestellten eine Umgebung der bewussten und intendierten sozialen Begegnung zu schaffen. Das Konzept hat bisher auf Hochqualifizierte anziehend gewirkt. Die durchschnittlichen Hauspreise betragen in Palo Alto 3,2 Mio. $, in Mountain View 1,7 Mio. $ und in San Francisco 1,8 Mio. $.

Und dann kam das Corona-bedingte Homeoffice.

Dieser Text von Steve LeVine beschäftigt sich mit der Frage, ob das gesamte bisherige Fundament des "Mythos" Silicon Valley – dem zufälligen Aufeinandertreffen von Start-up-Gründern und Investoren im Meetspace – angesichts der Corona-Krise vielleicht nachhaltig bröckeln könnte.

Bereits in den letzten Jahren gab es erste Kratzer am Lack des Silicon Valley. So gab es seit den 1970er Jahren immer weniger Erfindungen der großen bekannten Firmen aus dem Valley heraus. Vielmehr wurde dazu übergegangen, Start-ups mit vielversprechenden Ideen und Erfindungen einfach aufzukaufen, um diese dann in das eigene Unternehmen einzugliedern oder aber, um einen potenziellen Wettbewerber vom Markt zu kaufen.

Auch der Mythos, dass es im Valley einfach "jedem" möglich sei, das Next Big Thing zu landen, wurde immer stärker hinterfragt. Nur 2,7 % der Investitionen gingen an Start-ups, die von Schwarzen gegründet worden waren, nur 3 % der Investitionen gingen an weibliche Gründerinnen. Getroffen haben sich im Falle eines zufälligen Matches nahezu ausschließlich weiße männliche Buddys, die sich vorab schon auf den Elitehochschulen des Landes kennengelernt hatten. Vom hohen Wert des "zufälligen Treffens" (Serendipity) kann also gar nicht in der Breite gesprochen werden.

Das Corona-bedingte Homeoffice wird die Notwendigkeit für das Valley, sich neu erfinden zu müssen, weiter anwachsen lassen. Bisher dominieren Versuche, die Logik des analogen Aufeinandertreffens 1:1 ins Digitale übertragen zu wollen. Digitale Ersatzlösungen versuchen, die Kaffeepausen-Logik analoger Konferenzen zu imitieren, Video-Conferencing-Anwendungen versuchen, den Eindruck zu erwecken, als seien die Teilnehmer tatsächlich gemeinsam in einem Raum. Der Autor beschreibt diese Ansätze zu Recht als primitiv, da sie versuchen, die analoge Logik des Aufeinandertreffens einfach ins Digitale hinüber zu retten.

Er verweist am Ende auf historische Vergleiche mit Orten, an denen Menschen für einen gewissen Zeitraum aufeinandergetroffen sind, um gemeinsam Kultur und Wirtschaft mit weltweiter Bedeutung zu entwickeln, wie beispielsweise im historischen Florenz. Aber auch der Bedeutungsverlust von Florenz hat am Ende für die Welt keine negativen Konsequenzen gehabt, warum sollte dies bei einer fortdauernden Existenzkrise des Silicon Valley anders sein?

Was fehlt im Text? Es gibt keine Verweise auf digital gestützte Netzwerkeffekte und die Diskussion der Frage, wie Kapital denn zukünftig auf Gründer treffen könnte. Waren es bisher die abendlichen Grillpartys oder einfach die Nachbarschaften, die dafür gesorgt haben, dass Kapitalgeber auf Anlagemöglichkeiten stießen, so fallen diese analogen Gelegenheiten auf absehbare Zeit weg. Wie könnte die Alternative dazu aussehen?

Das Silicon Valley lebt(e) von der persönlichen Begegnung – und dann kam Corona

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