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Das Elend mit dem Großraumbüro

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmDienstag, 09.01.2018

Dieser Artikel musste wohl einfach raus, so ähnlich wie ein Nieser, der sich nicht zurückhalten lässt: Nichts Gutes fällt dem Autor zum Großraumbüro ein, aber reichlich Schlechtes nach zehn Jahren gefühlter Peinigung in „mehr als acht“ solcher Arbeitsstätten, die zu viele Leute auf zu wenig Platz zusammensperren, ihnen kaum Privatsphäre lassen, aber häufig gemeinsame Erkältungen bescheren – jedes Mal, wenn jemand durch den kollektiven Raum schnieft.

Verfasst hat den Text Christoph Schäfer, ein Redakteur bei der Website der FAZ, und wer regelmäßig piqd liest, weiß, dass sich die einstige Begeisterung für das Open Office gelegt hat. Bei vielen Büroarbeitern löst das erzwungene Miteinander in großen, offenen Räumen inzwischen heftige Abwehrreaktionen aus.

Manager mögen von Inspiration, Kommunikation und Teamwork träumen (sofern sie selbst an die soziale Mengenlehre glauben); doch für ihre Angestellten, die plötzlich Schreibtische teilen müssen und jedes Telefonat der anderen mitbekommen, ob sie wollen oder nicht, ist das Großraumbüro häufig eher Fluch als Segen.

Schäfer hat alles, was ihn am Open Office stört, in einer sehr persönlichen Hassrede niedergeschrieben. Mitleidende werden sich in vielem davon wiederfinden – und mit Glück könnten ein paar Chefs ins Grübeln darüber kommen, wie schlau es wirklich ist, eine große Zahl an Mitarbeitern in denselben Raum zu setzen, Legehennen gleich, auf dass sie gemeinsam etwas ausbrüten, ohne krank zu werden, wenn ihnen genau das fehlt, was Kopfarbeiter eigentlich produktiv macht: ein ruhiger Raum zum Konzentrieren und Nachdenken; wie ihn Schäfer (Achtung, spoiler alert) inzwischen besitzt, weil er in ein Einzelzimmer umziehen durfte.

Das Elend mit dem Großraumbüro

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Kommentare 6
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 6 Jahren

    Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich je andere Argumente als "Kostenreduktion" und "Kontrolle" finden ließen. Dass das Großraumbüro nicht von den Mitarbeitern her gedacht ist, halte ich für evident. Hab ich da eine Wissenslücke. Wurde das Großraumbüro jemals von Mitarbeitern als "Befreiung", bzw. "Schritt nach vorne" verstanden?

    1. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor 6 Jahren

      Wenn jemand den Geräuschteppich eines Großraumbüros angenehmer findet als dauertelefonierende Kollegen in einem Zweier- oder Dreierbüro? Dort hört man unweigerlich zu, während man das in einem Großraumbüro vielleicht eher ausblenden kann (aber ich kann nur spekulieren, kenne die Situation dort nicht - und laut dem gepiqten Artikel ist das mit dem Ausblenden ja auch in großer Runde nicht gerade einfach).

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 6 Jahren

      Auf einer Veranstaltung, auf der es u.a. um Vereinbarkeit von Familie und Arbeit ging, habe ich mal eine Frau sagen hören, dass durch das Großraumbüro und die nichtfeste Sitzordnung weniger auffällt, wenn sie zwischendrin mal kurz weg ist, um das Kind abzuholen, etc. Sie empfand die Anonymität und implizit das Wegfallen von sozialem Druck als Erleichterung. Irgendie traurig. Ich kann den Gedanken aber nachvollziehen, weil ich während eines Teilzeitjobs auch schon sehr viel Häme von Kollegen ertragen musste, so à la "Oh, du gehst schon...."

    3. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 6 Jahren

      @Daniela Becker Interessant. In den Großraumbüros, in denen ich bislang gearbeitet habe, war der soziale Druck eher größer als kleiner. Wer früher ging (um die vielen Überstunden abzufeiern), fühlte sich sofort unter Rechtfertigungszwang vor dem kompletten KollegInnenkreis.

    4. Karsten Lemm
      Karsten Lemm · vor 6 Jahren

      Zumindest von New-Work-Propheten wurde das Großraumbüro lange als perfektes Modell für die vernetzte Arbeitswelt gesehen: offen, kommunikationsfördernd, flexibel. In diesem aufschlussreichen Artikel des US-Wirtschaftsmagazins „Inc.“ von 2010 heißt es:

      „4. Consider openness.
      It's not right for every team of workers, but the trend today is to support collaboration, in all its forms: mentoring, problem solving, routine communication and information sharing.
      [...]
      5. Make the workplace a community.
      In this year's Top Small Company Workplaces, Leigh Buchanan interviewed Bill Witherspoon about his open-book management and leadership style at Sky Factory. His employees not only love the clear and open communication structure, but also love helping each other…“

      https://www.inc.com/gu...

    5. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 6 Jahren

      @Karsten Lemm Spannend. Vielen Dank. Überrascht mich tatsächlich, dass selbst 2010 Großraumbüros noch als innovativ galten. Den Punkt mit der "community" halte ich für extrem wichtig. Halte Großraumbüros für eher kontraproduktiv in dem Sinn. Kommunikationsräume wie Slack, Prozesse wie Daily Standups oder Events erscheinen mir da förderlicher.

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