Zurzeit wird viel über die “Rückkehr” aus dem Home Office geschrieben. Je nach Medium wird dann eher die Arbeitgeber- oder die Arbeitnehmersicht vertreten. Zugleich kann beobachtet werden, dass es große (berechtigte) Widerstände der Beschäftigten gibt, zum Old Normal zurückzukehren. Dieser lesenswerte und sehr komprimierte aktuelle Beitrag in FORBES versucht, einen pragmatischen Mittelweg aufzuzeigen und nennt 8 Punkte, die von allen Seiten bedacht werden sollten:

• Es ist kein Entweder-Oder sondern ein Sowohl-als-auch, wenn es darum geht, eine Aufteilung zwischen Büroarbeit und Home Office zu finden. Im Fokus sollte die Akzeptanz der Diversität der Arbeitsweisen und Arbeitswünsche stehen.
  
• Die Beschäftigten wollen nicht nur die Wahlfreiheit zwischen Büroarbeit und Home Office sowie höhere Löhne; wie noch nie zuvor, haben die Beschäftigten nach 2 Jahren Pandemie den Wunsch, dass der Arbeitgeber für die richtigen Werte einsteht und Führungskräfte nicht qua Hierarchie, sondern Digital Leadership agieren.
  
• Nicht alle Beschäftigten wollen nicht ins Büro zurückkehren. Arbeitgeber sollten erkennen, welche Gründe die Menschen zur Rückkehr ins Büro bewegen könnten (Trennung Arbeit-Privatleben, soziale Kontakte, Raumnot).
  
• Die Büros müssen den veränderten Wünschen der Beschäftigten an eine produktive Arbeitsumgebung angepasst werden. Soziale Kontakte, Recht auf Privatsphäre und eine Wohlfühlumgebung sollten kein Luxus sein.
  
• Vielen Menschen gibt die im Vergleich zum Home Office klarere Struktur der Büroarbeit Halt. Darauf sollten Arbeitgeber eingehen.
  
• Arbeitgeber sollten nicht versuchen, die Organisation der Aufteilung von Büroarbeit und Home Office bis ins kleinste Detail zu regeln, sondern sich auf grobe Leitplanken beschränken, innerhalb derer Beschäftigte autonom handeln und bezüglich der Arbeitsorganisation autonom entscheiden können.
  
• Führungskräften fällt bei der Rückkehr der Beschäftigten ins Büro eine einfühlende Aufgabe bei der Wahrnehmung der Interessen und Wünsche der Beschäftigten zu. Der Arbeitgeber kann die Reorganisation der Arbeit nur mit und nicht gegen die Beschäftigten durchführen.
  
• Der Arbeitgeber muss verstehen, dass er eine lernende Organisation anbieten muss. Es gibt nicht die eine Wahrheit oder die eine richtige Entscheidung. Es ist wichtig, beständig mit den Beschäftigten zu kommunizieren und Feedback einzuholen.
  

Diesen pragmatischen Empfehlungen kann ich aus eigener fachlicher und beruflicher Erfahrung nur zustimmen.