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Zeit und Geschichte

Woher kommen die Gender Studies, wo stehen sie und wie sollten oder könnten sie sich künftig ändern?

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerDonnerstag, 12.10.2017

Ich hätte hier gerne einen Text gepiqd, der sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Gender Studies beschäftigt. Anlass meiner Suche ist ein Piq von Theresia Enzensberger im Kanal Feminismen, der arg merkwürdige Äußerungen zweier Evolutionsbiologen auf den wissenschaftlichen Gehalt hin abklopft. Letztlich werden die Äußerungen als ziemliche Dampfplauderei enttarnt, was auch nicht weiter verwundert. Aber der Piq hat mich doch auch ratlos zurückgelassen: Was ist dran an all der weit verbreiteten Kritik – und vor allem: Wo liegen die blinden Flecken des Fachs? Ich habe zwar keinen aktuellen Beitrag gefunden, aber doch einen recht guten und kritischen Überblickstext von Stefan Hirschauer, der soziologische Theorie und Gender Studies an der Universität Mainz lehrt. Hirschauer unternimmt in seinem 2014 erschienenen Text eine Standortbestimmung des Fachs, deutet geschichtliche Bezüge an und, was ich am spannendsten finde: Er fragt, wie sich die Gender Studies künftig verändern müssen. So hält er ein anderes Rollenverständnis und eine Öffnung des disziplinären Horizonts für notwendig. Unter anderem formuliert er zugespitzt: "So braucht es auch einen Ausstieg aus den Gender Studies, um die Fragen der Kreuzung von Gender mit ähnlich politisierten Unterscheidungen – etwa Rasse, Ethnizität und Religion – nicht in eine fruchtlose ‚oppression olympics‘ münden zu lassen, sondern ohne gender bias zu analysieren." Dass sich das Fach bislang so sehr um Fragen des Geschlechtes kümmert, liegt auch an der Entstehungsgeschichte und einer überwiegend von Professorinnen, Journalistinnen und Frauenrechtlerinnen geführten Debatte.

Woher kommen die Gender Studies, wo stehen sie und wie sollten oder könnten sie sich künftig ändern?

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Kommentare 12
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 6 Jahre

    Aus den Facebook-Kommentaren kommt der Hinweis auf Reaktionen auf den Beitrag:

    Prof. Villa: "Wo ich ihm aber deutlich widerspreche, ist die Einschätzung, wir würden aufgrund feministischer Grundpositionen mache Forschungsinhalte ausklammern. Erstens, gibt es inhaltlich viele und auch viele neutrale politische Standpunkte im Feld. Zweitens: Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit. Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht." http://www.br.de/ferns... Und Prof. Dr. Sabine Grenz diskutiert mit ihm z.B. hier: https://www.deutschlan...

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      Danke für den Hinweis; im Beitrag von Deutschlandfunknova wird aber leider nicht diskutiert. Hirschauer kommt dort gar nicht zu Wort (bis auf einen winzigen Einspieler). Für mich wird aus den Reaktionen klar, wie grundsätzlich sein Text verstanden werden sollte.

  2. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als 6 Jahre

    Lustig, dass hier nur Männer antworten...
    Also, denn: ein wirklich guter Text!

  3. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor mehr als 6 Jahre

    Wow, so ein toller Text! Da stecken in manchen Nebensätzen mehr kluge Gedanken als anderswo in ganzen Texten zu dem Thema. Muss ich gleich noch ein drittes Mal lesen.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      ja, ich musste ihn auch mehrmals lesen, allerdings um alles so einigermaßen zu verstehen ...

  4. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 6 Jahre

    Ah, tut das gut. Mal ein kritischer Beitrag zu dem Thema, der echten Erkenntnisgewinn vermittelt, nicht herumeiert und dabei höchst erfreulich unverdächtig ist, als Munition für Maskulinisten missbraucht zu werden. Man merkt dem Text an, dass es sich der Autor nicht leicht gemacht hat. Würde gerne wissen, wie lange er da dran saß. Herzlichen Dank jedenfalls für den piq!

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      Lustigerweise hatte ich bei einer Feministin tatsächlich gelesen, der Text sei polemisch.

    2. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor mehr als 6 Jahre

      @Dirk Liesemer Der betreffende Kommentar ging wiederum vermutlich eher schnell von der Hand:)

    3. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      @Frederik Fischer Nee, das steht hier, Anfang zweite Hälfte des Textes: http://www.zeit.de/kul... Zitat: "Oder, um einige Gedanken des renommierten Geschlechterforschers Stefan Hirschauer aufzunehmen, der in einem polemischen Text, bewusst das Risiko des Applauses von der falschen Seite in Kauf nehmend, allerlei Missstände in den akademischen Gender Studies angeprangert hat ..." Und dort ist der Text auch verlinkt.

    4. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      @Dirk Liesemer Den Vorwurf von Catherine Newmark halte ich übrigens für absurd.

  5. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 6 Jahre

    Zusätzlicher Teaser - das ist der letzte Satz: "Ach Schwestern! Es gibt ein postnormatives Denken nach dem Feminismus: klar, heiter, kritisch, theoretisch innovativ und empirisch lernfähig. Sein einziger Nachteil: Es weiß nicht immer sofort, wer der Täter war."

  6. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor mehr als 6 Jahre

    Danke für den gelungen Piq!

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