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Zeit und Geschichte

Wie uncool ist Optimismus? Dürfen wir "Steven Pinker" überhaupt in den Mund nehmen?

Hedwig Richter
Historikerin

Historikerin am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Letztes Buch: Ein Vergleich über politische Wahlen in den USA und in Preußen (Spoiler: Es gibt verblüffende Parallelen): http://www.hamburger-edition.de/verlag/9010/programm/detailseite/publikationen/moderne-wahlen/

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Hedwig RichterFreitag, 02.03.2018

Steven-Pinker-Bashing ist en vogue. Vor allem im angelsächsischen Raum. Aber auch auf dem europäischen Kontinent wissen Insider: Pinker geht gar nicht. Hier liegt nun eine Besprechung seines viel geschmähten neuen Buches vor: "Enlightenment Now. The Case for Reason, Science, Humanism, and Progress"; Rezensentin ist die Philosophin und Autorin Sarah Bakewell.

Ganz offensichtlich hat Pinker ein Problem. Er ist Optimist. Was hülfe es ihm da, ein großer Gelehrter zu sein? Selbst sein Status als Harvard-Professor erweist sich hierbei als nutzlos. Vergeblich insbesondere auch seine Daten und Statistiken; denn – wie es dekonstruktivistisch informiert heißt: "Daten, was besagt das schon?"

John Stuart Mill hatte 1828 festgestellt: “I have observed that not the man who hopes when others despair, but the man who despairs when others hope, is admired by a large class of persons as a sage.” Der Pessimismus geht tief: Immerhin steht das Weltbild auf dem Spiel. Eine innige Abneigung gegen die Moderne und gegen "den Westen", von dem Pessimisten gerne behaupten, keiner wisse, was das sei; von "Aufklärung" ganz zu schweigen. Und Pinkers geliebte Werte "reason", "humanism", "progress"? Nix als heimtückische Erfindungen hegemonialer Mächte. Wobei sich das Misstrauen gegen humanism&progress an den linken ebenso wie an den rechten Rändern findet und sich im selbstverliebten Gestus des An-der-Welt-Verzweifeln äußert.

Sarah Bakewell aber wagt es: Sie lässt sich auf Pinkers Argumente ein.

Pinker cites one study of "negativity bias" that says a critic who pans a book "is perceived as more competent than a critic who praises it." I will just have to take that risk: "Enlightenment Now" strikes me as an excellent book, lucidly written, timely, rich in data and eloquent in its championing of a rational humanism that is — it turns out — really quite cool.

Wow.

Verliert Bakewell, die brillante Autorin von "Das Café der Existenzialisten", damit ihre Coolness?

Wie uncool ist Optimismus? Dürfen wir "Steven Pinker" überhaupt in den Mund nehmen?

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 6 Jahren

    Willkommen bei Piqd!

    Zwei Anmerkungen von einem, der das Buch nicht gelesen hat, der aber neben dem empfohlenen Artikel noch ein Interview im Spiegel kennt:

    Vielleicht ist es sinnvoll, Steven Pinker für die Schärfung des Möglichkeitssinn zu nutzen. Im Heute stecken ja verschiedene Morgen, die erstritten werden müssen. Und Schwarzsehen macht positive Möglichkeiten unsichtbar.

    An Pinker kann man aber auch verstehen, wie uns ein globaler Blick in die Irre führen kann. Ein Beispiel aus einem Land, in dem am Sonntag gewählt wird und das ich gern bereise. Ab den 1950er Jahren studierten viele Kinder von Bauern und Arbeitern als erste in ihren Familien. Zuerst nur ein Sohn, später auch Töchter. Nun ist dieser Trend rückläufig und es gibt eine Jugendarbeitslosigkeit von 40 Prozent. Italien ist eine Abstiegsgesellschaft geworden und ein Rechtsruck wahrscheinlich.

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