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Zeit und Geschichte

Was steht denn nun eigentlich in „Finis Germania“?

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannDonnerstag, 27.07.2017

Wenn Medien mal ein Beispiel dafür brauchen, wie man nicht mit rechtsextremen Meinungsäußerungen umgehen sollte, dürften sie in Zukunft auf den Spiegel und seinen Umgang mit „Finis Germania“ zurückgreifen. Die Älteren unter uns werden sich erinnern: Durch einen kleinen formal korrekten Trick war dieses Sammelsurium kleiner anklagender Texte des verstorbenen Historikers Rolf Peter Sieferle auf die Liste der SZ/NDR-Sachbuchempfehlungen für den Juni 2017 gehoben worden, obwohl es dort nur ein Mitglied der Jury haben wollte, der Spiegel-Redakteur Johannes Saltzwedel, der daraufhin aus der Jury zurücktrat.

Der erste Fehler des Spiegel war, darauf nicht entschiedener zu reagieren als sich verbal zu distanzieren. Der zweite Fehler geschah nun, als man sich auf bemerkenswert unsouveräne Weise entschied, das nur durch das Wirken des eigenen Redakteurs zum Bestseller gewordene Buch nicht in die blatteigenen Charts aufzunehmen (bzw. wieder zu entfernen).

Was dabei oft doch zu kurz kam, ist die inhaltliche Analyse von „Finis Germania“ – die nun dankenswerterweise die Neue Zürcher Zeitung, auch Sieferles politisch kompatiblen Lesern des „Lügenpresse“-Vorwurfs unverdächtig, endlich vorgenommen hat. Tobias Sedlmaier hat das Buch in seine Kernpunkte aufgeteilt und bemerkt, dass sich dort letztlich kein einziger kreativer Gedanke findet.

Was steht denn nun eigentlich in „Finis Germania“?

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Kommentare 4
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

    Also ich finde, dass sich der Spiegel sehr wohl rasch und klar von Saltzwedels peinlichem Votum und seiner dämlichen Begründung distanziert hat, vgl hier http://www.spiegel.de/... Und es heißt immer wieder, dass der Spiegel nicht souverän mit der Situation umgegangen sei. Da kann man natürlich die Gegenfrage stellen: Wie hätte denn ein souveräner Umgang aussehen sollen? Dass man das Buch nicht in die Liste aufnehmen wollte, ist nachvollziehbar.

    1. Moritz Hoffmann
      Moritz Hoffmann · vor mehr als 6 Jahre

      Mir persönlich reicht eine Distanzierung nicht. Ich weiß nicht, warum der Spiegel sich einen Kulturredakteur hält, der absichtlich versucht, revisionistische und (meiner Meinung nach offen) antisemitische Literatur in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.

      Souveräner Umgang in der Bestsellerliste wäre gewesen, das Buch entweder drinzulassen oder von vorneherein rauszunehmen, das aber transparent zu kennzeichnen. So wie es jetzt lief war es doch wirklich nicht optimal.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      @Moritz Hoffmann Ja, eine Kennzeichung hätte es geben sollen.

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor mehr als 6 Jahre

    Schöne Rezension mit einem Schlussatz, der so toll ist, dass ich ihn mir irgendwann einmal ausleihen muss: "Die Zeit für eine Lektüre ist verschwendet. Für die Aufregung darüber allerdings ebenso."

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