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Zeit und Geschichte

Warum die Prohibition an Amerikas miesem Bier schuld ist

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannDonnerstag, 15.03.2018

Die Überschrift ist etwas forsch, das ist mir schon klar. Über Geschmack, gerade den von Bier, lässt sich vortrefflich streiten. So wie ich von Snobs und KennerInnen entrüstet angeguckt werde, wenn ich zugebe, gerne Beck’s zu trinken, so gucken viele auch beim Gedanken an Budweiser und Coors Lite. Verwässerte, geschmacks- und charakterarme Bierersatzflüssigkeiten, heißt es dann.

Ranjit Dighe, Wirtschaftswissenschaftler aus New York, hat die Geschichte der Ökonomie des Alkoholkonsums in den USA erforscht und gibt einen kleinen Einblick in sein Werk: Er argumentiert, dass erst die kurze Phase des vollständigen Alkoholverbots in den USA dazu führte, dass im Land die Light-Biere bis heute so populär sind. Denn während Wein und hochprozentige Spirituosen trotz Verbotes konsumiert und verwahrt werden konnten, verlernte eine ganze Generation von TrinkerInnen den Geschmack von Bier.

So spannend das ist, finden sich doch einige Lücken in der Argumentation: Wenn Dighe die Vorläufer der Light-Biere damit begründet, dass Industriearbeiter des 19. Jahrhunderts zwischen den Schichten kein allzu alkoholreiches Bier trinken konnten, klingt das logisch. Warum das allerdings in den ebenso industriellen europäischen Ländern anders gewesen sein soll, bleibt er schuldig. Dennoch: Ein schönes Beispiel für eine wirtschaftshistorische Erklärung eines heutigen Kulturphänomens, ganz gleich, welchen Geschmack man hat.

Warum die Prohibition an Amerikas miesem Bier schuld ist

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Kommentare 1
  1. Ralph Diermann
    Ralph Diermann · vor 6 Jahren

    Total interessant, vielen Dank für den Piq. Allerdings ist mir nicht klar, warum der Autor ausgerechnet die Craft-Beer-Kultur als Beleg für seine These heranzieht. Mag sein, dass dort in letzter Zeit vermehrt flache, wässrige Biere gebraut werden. Soweit ich das überblicken kann, ist das Angebot aber immer noch enorm vielfältig - mit Bieren, die echt fordern. Und die offenbar auch gekauft werden. Ein Marktanteil von zwölf Prozent finde ich angesichts der deutlich höheren Preise sehr beeindruckend (was aber vielleicht auch nur eine Frage der Perspektive ist, denn hierzulande können die Craft-Brauer von solchen Zahlen nur träumen). Die Craft-Beer-Kultur ist keine Revolution, da hat Dighe sicher recht. Sie wird den Massengeschmack aber trotzdem verändern. Und das nachhaltig - er beschreibt ja sehr schön den langen Nachhall solcher Entwicklungen.

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