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Zeit und Geschichte

"Unser Dorf soll hässlich werden": Lebensraum und seine Geschichte

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerDienstag, 20.04.2021

Wie wollen wir leben? Diese Frage müssen wir uns immer wieder neu stellen. Zur Zeit wird diskutiert, ob Einfamilienhäuser noch eine Zukunft haben. Sie sind als Flächenfresser in die Kritik geraten, weil sie auch Anteil daran haben, dass täglich rund 60 Hektar Boden in Deutschland versiegelt werden.

Der Dokumentarfilmer Dieter Wieland porträtierte 1975 Bausünden in bayerischen Dörfern. Vieles davon kennt man noch heute: die Waschbetonfassade des damals neu gebauten Rathauses, Fronten aus Glasbausteinen, die wie ein Fremdkörper in eine Fassade einsetzt werden, zusammen mit einfallslosem Baumaterial aus dem Katalog.

Der Titel "Unser Dorf soll hässlich werden" mag vielleicht polemisch klingen, seine Umsetzung ist es nicht. Wieland nimmt sich viel Zeit, zeigt, wie die bauliche Harmonie von jahrhundertealten Vierseithöfen durch neu genehmigte Wohnhäuser, die mehr Komfort versprechen, zerstört wird. Es geht aber nicht nur um die Bauästhetik, sondern auch darum, was das mit dem sozialem Miteinander macht. Neubausiedlungen, die nichts mit den gewachsenen Dorfstrukturen zu tun haben. Straßen, die mitten durch ein Dorf gebaut und so zu einer Barriere und Gefahr werden, das Dorf plötzlich teilen und den Menschen den Raum zur Begegnung nehmen.

Das Bewusstsein dafür, was guten Lebensraum und ein Miteinander ausmacht, fehlte lange. Vielleicht kommt es zurück. Bis 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag verringern.

Bei den Kurzfilmtagen Oberhausen wurde der Film, zusammen mit zwei weiteren von Dieter Wieland – "Weihersbrunn" und "Grün kaputt" – in diesem Jahr im Programm der Retrospektive gezeigt. Über diese drei Filme gibt es auf dem Blog des Filmmagazins Cargo einen lesenswerten Text von Ekkehard Knörer.

"Unser Dorf soll hässlich werden": Lebensraum und seine Geschichte

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Kommentare 1
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 3 Jahren

    Marie-Luise Scherer begann ihren Text "Das Dorf" mit einem schönen, traurigen und leider treffenden Satz: "Mit jedem Jahr kam dem Dorf mehr Dörflichkeit abhanden." Musste ich gerade dran denken, als ich die Überschrift gelesen habe.

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