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Zeit und Geschichte

Unpiqd: Warum ich in meine Filterblase zurückkehre

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDonnerstag, 30.11.2017

Da Alexander Gauland Oppositionsführer werden kann, stellte ich gestern seine dürftige politische Strategie vor. Mein Kollege Bernd Oswald kuratierte einen lesens- und vor allem sehenswerten Beitrag über diese Preisverleihung: https://www.piqd.de/medien-gesellschaft/gerhard-lowenthal-preis-besuch-im-biotop-der-rechten-presse?r=channel

Daraufhin schaute ich mir die seit genau zehn Jahren bestehende Webseite der JUNGEN FREIHEIT an. Es ist das breitenwirksamste Medium der Neuen Rechten; die gedruckte Auflage erreicht fast 30000 Exemplare. Beim ausgewählten Artikel handelt es sich um den gerade am meisten kommentierten. Wer beides liest, begegnet der Niedertracht - und sonst gar nichts.

Die AFD, die JUNGE FREIHEIT und andere sind Scheinriesen.

Für einen echten POPULISMUS, der Massen ergreift, fehlt ihnen die Kraft (man schaue sich die Bilder im von Bernd Oswald kuratierten Beitrag an).

Für einen FASCHISMUS wie im Italien unter Mussolini oder in Spanien unter Franco fehlt die gesellschaftliche Basis. Es gibt keine traditionelle Oberschicht, die sich bedrängt fühlt, und deshalb die Diktatur als Form der Machtausübung wählt.

Alle regressiven Tendenzen unserer Epoche sind nicht mit der AFD, sondern ohne sie durchgeführt worden.

Die erste einschneidende Änderung des Asylrechts, also das Thema, was die AFD in den Bundestag brachte, erfolgte vor einem Vierteljahrhundert - im Jahre 1992. Günter Grass trat deshalb aus der SPD aus.

Die extreme Spaltung in Arm und Reich begann zur gleichen Zeit. Schon in den Nullerjahren meinte der Milliardär Waren Buffett:

Es herrscht Klassenkampf, meine Klasse gewinnt, aber das sollte sie nicht.

Und das kulturelle Rollback erfolgt(e) durch die jetzt Regierenden.

Als AFD-Forderung wäre das nicht erfolgt:

https://www.piqd.de/zeitgeschichte/unpiq-was-spricht-gegen-den-wiederaufbau-der-garnisonkirche-in-potsdam?r=channel

Deshalb werde ich mich ab nun mit diesen Tendenzen und Gegenströmungen beschäftigen.

Oder irre ich mich? Was spricht dagegen?

Unpiqd: Warum ich in meine Filterblase zurückkehre

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Kommentare 11
  1. Bernd Oswald
    Bernd Oswald · vor mehr als 6 Jahre

    Der Artikel ist ja nur eine Kurzmeldung, der aber in der Tat viele unappetitliche Kommentare auf JF ausgelöst hat. Wobei ich den Zusammenhang zwischen gepicktem Text und Deinem Pitch-Text nicht ganz verstehe. Der wäre eher ein eigener Blogbeitrag, findet Kollege Bernd Oswald (nicht Ostwald...)

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      Entschuldigung, Dein Name ist korrigiert.

      Da bei Unpiqd auch Twitter-Meldungen verwendet werden können, da mir Text + Kommentare charakteristisch für Positionen sind, die ich kritisieren wollte, stellt sich für mich die Frage: Wo entferne ich mich so weit, dass der Zusammenhang unverständlich wird?

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 6 Jahre

    @marcus & @achim bitte bleibt am ball.

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor mehr als 6 Jahre

      ist zwar die perspektive von der anderen atlantik-küste, könnte aber die hiesige sichtweise bereichern (vorsicht: tl;dr) > https://www.theatlanti...

    2. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      @Christoph Weigel Danke! Einverstanden, ich bleibe am Ball. Aber ich erweitere das Spielfeld in Richtung aller autoritären Alternativen.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 6 Jahre

    genau hier liegen bei mir viele Sorgen begraben: "Es gibt keine traditionelle Oberschicht, die sich bedrängt fühlt, und deshalb die Diktatur als Form der Machtausübung wählt."
    Ich glaube, die gibt es eben schon. Die globale Gesellschaft rückt den Privilegierten auf die Pelle. Und diese Privilegierten sind aus meiner Sicht die eigentlichen Träger der neuen Rechten...ihr soziales Element ist ein Mäntelchen und sie können die tatsächlich Prekären natürlich leicht auf ihre Seite ziehen, in dem sie abgrenzen, ausschließen, schützen und behalten wollen. Tatsächlich ist dieses Bündnis natürlich ohne echte Substanz - man siehe den Milliardär Trump in seiner Rolle als Kämpfer gegen das Establishment und für den kleinen Mann. Die neue Rechte will nicht hören, was ihre Privilegien anficht und sie erzählt das, was eben viele Ängstliche und Prekäre auf allen Niveaus hören wollen.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      Global gesehen ist das richtig. Die AFD hat bis auf Weiteres keine solche Machtoption.
      In Deutschland agieren ein Großteil der Priviligierten in und über die etablierten Parteien.
      International dagegen stellt sich die Frage, ob Oligarchen immer mehr direkt Regierungsgewalt ausüben, das meint: Milliardäre treten als angebliche Retter des kleinen Mannes auf und werden Präsidenten oder Ministerpräsidenten.
      Die Rolle übernahm 1994 zum ersten Mal Silvio Berlusconi nachdem die traditionellen Parteien der italienischen Oberschicht im Korruption- und Mafiasumpf untergegangen oder stark beschädigt waren.
      Der Aufstieg von Donald Trump kann man auch mit dem Niedergang der USA durch Überdehnung erklären. Alle Kriege, ob in Afghanistan, im Irak oder in Libyen gingen - trotz schamloser Bereicherung Einzelner - verloren. Dazu kam die Schwächung der traditionellen Industriearbeitsplätze.
      Alle diese Gestalten waren bislang stets Besitzer von Wirtschafts- und
      Medienkonzernen. Dadurch hatten sie die finanziellen und medialen Mittel.
      Wer sollte das von der AFD sein?

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 6 Jahre

      @Achim Engelberg Das weiß ich zum Glück auch nicht. Aber das heißt natürlich nicht, dass es diese Person nicht gibt. Es scheint ja auch so zu sein, dass die AfD zumindest sehr mächtige und potente Geldgeber hat. Dass kein Multi und kein Charismatiker bis jetzt erschienen ist, der diese Bewegung anführt, habe ich einfach für Glück gehalten und fürchte mich davor, was passiert, wenn es so kommt. Ich ahne ja, dass dieser...na wie heißt er noch...na dieser kleine da...ach ja genau - Lindner! ...dass der kalkuliert im Nachmerkeldeutschland den Sebastian Kurz zu geben.

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      @Marcus von Jordan Dass der Lindner nach Österreich blinzelt, glaube ich auch und schrieb es schon. Aber vielleicht wird es sein Pendant zu Westerwelles 18+Projekt. Man weiß zwar nie was kommt, aber es scheint mir diesmal so ungemein schwierig, weil man nicht weiß, welche Großkatastrophe aus den vielen Brandherden kommt und die Situation und damit Handlungsmöglichkeiten ändert. An einen nachhaltigen Aufstieg der AFD - zumindest mit dem bisherigen und aktuellen Personal - kann ich nicht glauben. Unlängst erlebte ich auf einer NZZ-Veranstaltung Jens Spahn: Der kann Rechts.

    4. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 6 Jahre

      @Achim Engelberg Mögest du recht behalten...hier in Bayern sieht man aber natürlich schon, dass es eine schlechte Lösung für das AfD Problem ist, wenn die bürgerliche Mitte einfach nach rechts abdriftet.

    5. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 6 Jahre

      @Marcus von Jordan Vor allem ist es keine Lösung. Die Forderungen der AfD sind so - Null Zuwanderung zum Beispiel -, dass man sich ihnen nicht sinnvoll annähern kann.
      Deine Beobachtung aus Bayern teile ich von Berlin aus: Es ist nicht gut, wenn die Mitte abdriftet.

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