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Seit der ersten Stunde als Kurator bei Piqd dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ich dachte, die CSU würde mittlerweile entspannter mit Kurt Eisner umgehen. So kann man sich täuschen. Auch 100 Jahre nach der Revolution schaffte es Ministerpräsident Markus Söder im vergangenen November nicht, den Namen seines entfernten Vorgängers in seiner Rede zur Gründung des Freistaates zu nennen. Söder fabulierte sogar faktenfern von einer Sowjetrepublik, die gedroht habe. Wenn man schon zuspitzt, dann müsste man eher sagen: Ohne Eisner kein Strauß, kein Stoiber und kein Söder.
Kurt Eisner war alles andere als ein von Moskau ferngelenkter Hasardeur. Vielmehr war er intellektueller Kopf der Unabhängigen, der am 7. November 1918 die Revolution in München auslöste. Es war ein außerordentliches Wagnis, das er mit einer langen Haftstrafe hätte bezahlen können. Noch in der Nacht forderte der Sozialdemokrat Erhard Auer die Verhaftung Eisners. Allein, es gab keine loyalen Truppen.
Statt einer Sowjetrepublik versprach Kurt Eisner in einem öffentlichen Aufruf: "Eine Volksregierung, die vom Vertrauen der Massen getragen wird, die Einberufung einer Nationalversammlung, gewählt von allen mündigen Männern und Frauen." Eisner wollte ein selbstbewusstes Bayern, das aber keine Unabhängigkeit anstrebt.
Er war auch kein Träumer, wie der Titel eines Buches nahelegt. Vielmehr gelangen ihm in seinen gut hundert Tagen an der Macht entscheidende Reformen: Er setzte eine demokratische Grundordnung durch, führte den Achtstundentag und das Frauenwahlrecht ein. Als er dann bei den Wahlen brutal durchfiel, fügte er sich der demokratischen Mehrheit.
Autor Georg Gruber ist ein spannender Rückblick gelungen. Offen bleibt die Frage, warum Kurt Eisner bis heute keinen guten Stand in Bayern hat - schon gar nicht bei den Christsozialen, auch nicht wirklich bei den Sozialdemokraten. Ich denke, es wird Zeit, dass ein Bild von Kurt Eisner, dem Vater des Freistaates, prominent in der Staatskanzlei aufgehängt wird. Am besten an einer Stelle, an der Söder täglich vorbeilaufen muss.
Quelle: Georg Gruber Bild: picture alliance/dpa deutschlandfunkkultur.de
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Kurt Eisner wäre es gar nicht recht, wenn man ein Bild von ihm in der Staatskanzlei aufhängen würde!