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Zeit und Geschichte

Norman Stone ist gestorben. Richard Evans nutzt den Nachruf zur Abrechnung

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannMittwoch, 26.06.2019

Nachrufe sind heutzutage meist Pflichtübung: Für die meisten prominenten Menschen liegen sie bereit im Archiv, werden alle paar Jahre aktualisiert und dann im Fall der Fälle veröffentlicht - und manchmal versehentlich, was für die entsprechenden Medien dann immer sehr peinlich ist.

Hier ist das anders. Der schottische Historiker Norman Stone ist vor einer Woche im Alter von 78 Jahren gestorben und hat im Guardian einen Nachruf von Richard Evans erhalten, einem der renommiertesten Neuzeithistoriker überhaupt. Evans hält sich nicht lange mit den Würden und Errungenschaften Stones auf, sondern beginnt das, was wir in der Post-Rezo-Zeit eine "Zerstörung" nennen: Er beginnt direkt damit, dass eine der Spezialitäten des Verstorbenen das "Charakter-Attentat" gewesen sei, beschreibt Stone als einen, der die Beleidigungen rechter Cambridge-Professoren stets noch übertreffen konnte und dessen menschliche Defizite seiner Karriere im Weg gestanden hätten. 

Evans bleibt bei aller Unfreundlichkeit stets nah an der Biografie Stones, seine Werturteile scheinen immer aus erster Anschauung erwachsen zu sein. Dabei ist die Biografie Stones fast filmwürdig: Sohn eines 1942 gestorbenen Kampfpiloten, trotz abgebrochener Dissertation Professor in Cambridge, später aufgrund von Intrigen nach Oxford abgeschoben und später, auf der Suche nach Kreisen die ihn noch ernst nehmen immer weiter in Richtung Europas rechter Autokraten erst in der Türkei, dann in Ungarn gelandet. Wäre es Evans nicht um persönliche Abrechnung gegangen, er hätte hier glatt eine Geschichte des Niedergangs der britischen Konservativen an einer Figur erzählen können.

Norman Stone ist gestorben. Richard Evans nutzt den Nachruf zur Abrechnung

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor fast 5 Jahre

    Bizarrerweise lobte Guido Knopp das Hitler-Buch von Norman Stone und verwendete es für seine Dokus.

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