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Zeit und Geschichte

Ist das ein neuer Historikerstreit? (Teil 3)

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergSonntag, 14.08.2016

Teil 1 erschien im Kanal EUROPA „Jetzt alle mal raus aus den Ohrensesseln!". Isabell Hoffmann postete ihn. Im Teil 2 (Kanal ZEIT UND GESCHICHTE) reagiert Patrick Bahners auf Andreas Wirsching. Dieser antwortet nun: „Das zwanzigste Jahrhundert lehrte uns, dass die Demokratie die einzige Regierungsform ist, die in den entwickelten modernen Massengesellschaften Freiheit und Rechtssicherheit gewährleistet. Und natürlich geht es in den Demokratien von heute um nichts anderes als um die Freiheit des Individuums."

Im ganzen Artikel werden Zusammenhänge zwischen den Feinden der Demokratie und Fehlentscheidungen der EU-Staaten nicht einmal erwähnt. Erst diese ermöglich(t)en den Aufstieg autoritärer Kräfte.

3 Beispiele: Eine Verarmungspolitik, die den Süden Europas belastet.

Eine EU-Politik, die vor Regierungsstürzen wie 2015 in Griechenland nicht zurückschreckt.

Skype-Kinder, die von Großeltern erzogen werden, und mit ihren in anderen Ländern malochenden Eltern per Skype sprechen.

Dass es Demokratien nicht vor allem um die Freiheit des Individuums geht, kann man bei Klassikern wie Hannah Arendt lesen. Eine heutige Stimme ist der vielzitierte Colin Crouch, der kritisiert, dass es beim Begriff »liberale Demokratie« um »zwei verschiedene Dinge geht. Demokratie erfordert ein gewisses Maß an Gleichheit, was die tatsächlichen Möglichkeiten aller Bürger angeht, auf die politischen Entscheidungen einzuwirken. Liberalismus dagegen setzt auf freie, vielfältige und weitreichende Möglichkeiten, die Ergebnisse politischer Prozesse zu beeinflussen … Je mehr man auf dem Kriterium gleicher politischer Einflussmöglichkeiten insistierte, desto wahrscheinlicher wurde es, dass Regeln und Restriktionen entwickelt werden mussten, um die soziale Ungleichheit zu reduzieren. Diese Maßnahmen widersprachen dann jedoch der Freiheit, die liberale Denker im Hinblick auf politische Aktionsformen forderten.«

Die Epochenfrage bleibt: Gehen wir in ein autoritäres Zeitalter oder gestalten wir die Demokratie neu?

Ist das ein neuer Historikerstreit? (Teil 3)

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Kommentare 3
  1. Leopold Ploner
    Leopold Ploner · vor mehr als 7 Jahre

    An Crouch stört mich, dass er einer Idealdemokratie nachtrauert, die es so überhaupt nie gegeben hat. Das ganze System der Demokratie stand immer schon vor großen Herausforderungen. Was wir heute erleben, ist nicht völlig neu und auch kein Grund für larmoyanten Pessimismus.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 7 Jahre

      Der Ausdruck POSTDEMOKRATIE gefällt mir auch nicht, weil er zu eindimensional ist. Und bekanntlich kann man nicht zweimal im selben Fluß baden. Kurzum: Ich halte den Essay nicht für ein Meisterwerk, obwohl er einige sehr gute Passagen hat. Allerdings glaube ich, dass Crouch Vereinfachungen notwendig für den Erfolg des Buches sind: Auf 150 Seiten schrieb er eine Diskussiongrundlage, die Interessierte quer über den Kontinent, von Norwegen bis Griechenland, kennen. Larmoyant erscheint mir Crouch nicht, was sich ebenso in den Nachfolgebüchern zeigt. Hier will ein über 70jähriger noch was! Einig sind wir uns, dass die heutigen Entwicklungen nicht völlig neu sind.

    2. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor mehr als 7 Jahre

      Ich sehe dass auch so wie Herr Engelberg,
      die Demokratie wird ja als Ideal durch die Welt getragen. Insofern ist eine solche Betrachtung des Autors sicherlich angebracht., da diese sich am Label orientiert, nicht umbedingt an den eigentlichen Begebenheiten.

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