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Zeit und Geschichte

"Ich habe Ähnliches als Kind in der Weimarer Republik erlebt, und das fängt genauso wieder an"

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsSonntag, 16.09.2018

Die Wahlerfolge der AfD und die Aufmärsche von Rechtsradikalen spornen ihn nur noch an. Salomon "Sally" Perel, 93 Jahre alt, in Deutschland als Sohn einer jüdischen Familie geboren, hat den Holocaust überlebt. Er weiß, was Rechtsradikale anrichten können. Seit Jahrzehnten kämpft er gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. "Ich habe Ähnliches als Kind in der Weimarer Republik erlebt, und das fängt genauso wieder an", sagt Perel im Interview mit Spiegel Online. Er will die Jugend widerstandsfähiger gegen den aufkeimenden Neonazismus machen. 

"Ich fühle mich wie ein Wächter, der warnt, wie gefährlich es ist, wenn man wieder gleichgültig bleibt", sagt Perel. "Man muss wachsam sein und etwas dagegen tun. Nicht mit Gewalt - ich glaube, mit Gewalt erreicht man immer das Gegenteil."

Sally Perel wurde 1925 in Peine geboren. 1935 verwüsteten Nationalsozialisten das Schuhgeschäft der Familie. Daraufhin flohen die Perels nach Polen. Lange ließen die Nationalsozialisten sie nicht verschnaufen. 1939 griff die Wehrmacht Polen an. Deutsche Soldaten trieben die Familie zur sowjetischen Grenze. Bei Minsk setzten deutsche Soldaten Perel fest. 

"Mir war klar, wenn ich die Wahrheit sage, werde ich erschossen", sagt Perel. Er gab sich als Volksdeutscher aus, ein Soldat glaubte und beschützte ihn. Zwei Jahre lang diente er der Wehrmacht als Dolmetscher. Sein Hauptmann wollte Perel schließlich adoptieren und schickte ihn 1943 nach Deutschland, ausgerechnet auf eine Akademie der Hitlerjugend in Braunschweig. 

Als Hitlerjunge getarnt überlebte der Jude Salomon "Sally" Perel den Holocaust. Seine Geschichte wurde unter dem Titel "Ich war Hitlerjunge Salomon" veröffentlicht. Heute lebt Perel in Israel und reist immer wieder nach Deutschland, um Schulen zu besuchen und mit jungen Menschen über die Zeit des Nationalsozialismus' zu sprechen.

"Deutschland blieb doch immer mein Mutterland", sagt Perel, "trotz Hitler, trotz Auschwitz. Hier bin ich geboren, hier habe ich die Kindheit erlebt."


"Ich habe Ähnliches als Kind in der Weimarer Republik erlebt, und das fängt genauso wieder an"

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