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Zeit und Geschichte

Globalisierung, Odessa, Rohstoffpreise und Krieg gegen die Ukraine

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlDienstag, 22.03.2022

Paul Krugman zieht in seiner Meinungskolumne einen weiten Kreis, mit dem Mittelpunkt Odessa in der Ukraine. Von der beginnenden Globalisierung im 19.Jh., der Unfähigkeit des Kommunismus genug Nahrungsgüter für die eigene Bevölkerung zu produzieren über die Blüte nach dem Untergang der Sowjetunion, bis hin zu den aktuellen Preissteigerungen bei Getreide u.a. Rohstoffen durch Putin's Krieg hin zur Zerstörung der ganzen Region.

Wirtschaftshistoriker wissen, dass die Globalisierung ihren ersten Höhepunkt vor dem I. Weltkrieg hatte. Getragen von revolutionären Technologien wie Eisenbahnen Dampfschiffen und Telegrafenleitungen. Mit einem Niveau, das erst etwa 1980 wieder erreicht wurde. Und schon in der ersten Globalisierungswelle waren die wichtigsten Weizenexporteure, der Brotkorb der Welt,  Kasachstan, Russland und die Ukraine (kurz KRU genannt). 

Das Odessa der damaligen Jahrhundertwende war auf dem Weg zu einer der großen, berühmten Städte der Welt - wirtschaftlich, kulturell, voller Freiheit. Dann die Oktoberrevolution, die Machtergreifung der Bolsheviki - wahrscheinlich die erste große Katastrophe dieser Region im 20. Jh., gefolgt von Stalins Herrschaft.
Joseph Stalins Kollektivierung der Landwirtschaft führte zur Hungersnot in der Ukraine von 1932-33 - dem Holodomor -, bei der Millionen Menschen getötet wurden. In ihren letzten Jahren hungerte die Sowjetunion nicht, aber sie war von groß angelegten Getreideimporten abhängig.

Und wieder gelang es der Schwarzerde-Region als KRU nach dem Zusammenbruch des Sowjetreiches zu einem Brotkorb des Planeten zu werden. Auch Odessa leuchtet wieder, ich wollte es sehen. Krugman hat recht, wenn er sagt

dass die Dinge, die Odessa zu etwas Besonderem gemacht haben, die es zu einer der großen Metropolen der Welt hätten machen sollen, genau die Dinge waren, die Ethnonationalisten damals und heute hassen: ethnische und religiöse Vielfalt, intellektuelle Neugier, Offenheit für die Welt. Am Vorabend der russischen Invasion sah es so aus, als ob es der Ukraine endlich gelangte, einige dieser Dinge zurückzugewinnen - was wiederum sicherlich ein Teil des Grundes ist, warum Wladimir Putin entschied, dass sie erobert werden musste.

Hoffen wir auf ein Wiedersehen - in Odessa nach dem Krieg.

Globalisierung, Odessa, Rohstoffpreise und Krieg gegen die Ukraine

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Kommentare 3
  1. Lutz Müller
    Lutz Müller · vor mehr als ein Jahr

    Vielen Dank für die Empfehlung. Hier habe ich noch etwas zu Odessa geschrieben:
    www.piqd.de/zeitgeschi...

  2. Klaus Rennspieß
    Klaus Rennspieß · vor fast 2 Jahre

    Seine Weisheit bezieht sich auf Unfähigkeit und Irrealität der Tatsachen.
    Wir sind nicht für die Ukraine Verantwortlich.
    Sie sollen sich an die Kriegsgewinnler und Oligarchen halten.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

      Tatsachen sind an sich weder Unfähig noch Irrational? Wer soll sich denn wie an die russischen Kriegsgewinnler und Oligarchen halten? "Für die Ukraine" mögen wir nicht verantwortlich sein. Für das Zusammenleben in Europa aber schon.

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