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Gleichheit? Nur durch die Apokalypse!
Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Der Historiker Walter Scheidel hat sehr schlechte Neuigkeiten. In seinem neuen Buch hat er Wohlstandsverteilungen von der Antike bis zur Gegenwart analysiert und stellt fest: Die Ungleichheit in einer Gesellschaft ist entweder hoch oder zügig auf dem Weg dahin. Nur vier Dinge hätten dem im Laufe der Geschichte effektiv entgegengewirkt: Epidemien, wie die Pest im Mittelalter, der komplette Zerfall von Staaten und Wirtschaftssystemen, wie der Fall des römischen Reiches, totale Revolution à la Lenin und Mao, sowie die Massen mobilisierenden (Welt)kriege.
Kurz: Gleichheit heißt in erster Linie Gleichheit in Armut, wird erreicht durch den gewaltsamen Tod von Millionen und ist selbst dann eher nur von kurzer Dauer.
Ich persönlich hoffe ja doch sehr, dass er einfach falsch liegt. Ein paar andere Akademiker scheinen das für möglich zu halten. In jedem Fall ist es eine provokative These, die die Auseinandersetzung lohnt.
Quelle: Nicht ausgewiesen EN economist.com
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