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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Nach uns die Sintflut? – was 1989 im Westen verdrängt wurde

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDonnerstag, 10.10.2019

Es ist ein verblüffender Essay, den der SPIEGEL-Wirtschaftsredakteur Dieter Kampe im Februar 1989 publizierte. Der alt gewordene Staatssozialismus wird abgeräumt:

Die Weltgeschichte, durch Michail Gorbatschow in Bewegung geraten, teilt das Ergebnis mit: Es geht nicht ohne Markt, ohne jene Einrichtung, die Angebot und Nachfrage ausgleicht, die Knappheiten durch einen Preis ausdrückt. 

Andererseits wird in der alten Bundesrepublik diskutiert – der SPIEGEL-Essay ist ein Teil davon –, ob auch der Westen eine Perestroika (dt. Umbau) braucht:

Es kommt einfach zu teuer, all die großen Schäden nachträglich zu reparieren, die eine sich völlig selbst überlassene Privatwirtschaft fortlaufend verursacht. Das überfordert die Allgemeinheit, und es treibt auf lange Sicht den Staat in den Bankrott.

Wenn die Welt wie im Westen werden würde, so sahen Weitsehende, geraten alle in eine Krise mit Umweltzerstörung, Zerfall der Gesellschaften in viele Teilgruppen und eine Sinn- und Orientierungskrise.

An diese, durch die Revolution im Osten abgebrochene Debatte erinnert Tom Strohschneider:

Es herrschte Wohnungsmangel. Eine Rückkehr auf den alten Pfad sozialer Integration und individuellen Aufstiegs per ausgeweitetem Wirtschaftswachstum schien schon aus ökologischen Bedenken verbaut; wer sich um alternative Zukünfte in der damals noch kleinen Bundesrepublik Gedanken machte, sah schon die sozialen und ökonomischen Probleme, die heute noch die Gegenwartskonflikte speisen.

Scharfsinnig bemerkte der Dichter Volker Braun:

Wir haben die Verhältnisse der Bundesrepublik durch unsere Wahl so vollkommen salviert, dass wir nun Verantwortung für sie tragen. Wir haben mit unserem fraglosen Übertritt ihr Leben bestätigt, das sie selber bezweifelten, wir haben es angenommen und ihnen ihre Träume genommen.

Als dies 1989 im Westen diskutiert wurde, galt ein Ende der Mauer als unwahrscheinlich.

Manchmal galoppiert Geschichte. Notwendiges ereignet sich wie ein Zufall. Ist sogar heute eine Perestroika möglich?

Gestern & Heute: Nach uns die Sintflut? – was 1989 im Westen verdrängt wurde

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