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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: In der Schule zeigen sich gesellschaftliche Brüche

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMontag, 28.06.2021

Nach seinem Essay über den Staat beim Neustart und dem Diskurs über die neue Stellung der Wissenschaft beendet Mathias Greffrath seine Reihe mit einem Stück über die Zukunft von Schule und Bildung.

Eine zentrale Passage lautet:

"Gott“ ist für Postman gleichbedeutend mit einer „großer Erzählung“, die „genug Kraft hat, die es den Menschen ermöglicht, diese Erzählung in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen“, Schule vermittelt, in allen bisherigen Kulturen, nicht nur Wissen, sondern sie „sozialisiert“: formt ein grundgemeinsames Bewusstsein von Zugehörigkeit und Werten, Bilder von Vergangenheit und Zukunft, ist ein Ort für Antworten auf die Fragen: warum und wozu. Und deshalb gehen epochale Brüche Hand in Hand mit Revolutionen der Wissenssysteme, der Lernformen, der Gedankenwelten. So begann die europäische Neuzeit mit einer Bildungsrevolution. Die Reformation war, unterhalb der theologischen Kämpfe im Glaubenshimmel, eine große Alphabetisierungskampagne: Zusammen mit dem Buchdruck schuf sie die Wissensinfrastruktur für die europäische Neuzeit. Deren „Gott“ hieß Fortschritt, und die empirischen Wissenschaften und die auf sie gegründete Technik formten die „große Erzählung“.

Zum Abschluss dieser erhellenden Reihe ist ein Blick in den Maschinenraum aufklärend: Der im Zitat genannte Postman ist der einst weltberühmte, konservative Medientheoretiker Neil Postman (1931-2003). Hier ein Interview, das er der ZEIT lange vor Facebook im Jahre 1996 gab:

Das Internet taugt nicht für die Hausaufgaben.

Diese These werden etliche, damals noch nicht einmal Geborene, heute verstehen; etliches bleibt befremdend. Wer das Motiv des Einbaus von konservativen Positionen weiter verfolgt, wird in diesem Dreiteiler schnell fündig. In der ersten Folge stützt sich Mathias Greffrath auf ein Buch des Staatsrechtlers Ernst Frosthoff. In dieser prägnanten Einschätzung dieses dezidiert rechten Ausnahmewissenschaftlers heißt es über das zitierte Werk, man müsse es

vor dem Hintergrund eines wie üblich scharfen Urteils über die linken Studenten lesen, das Forsthoff 1966 bereits vor dem Ausbruch der offenen Revolte in einem Brief an Schmitt abgibt: «Die Tatsache, dass wir seit zwanzig Jahren keinen Staat mehr haben, sondern demokratischen Nebel, hinter dem sich ein Rangierbahnhof der Interessen notdürftig verbirgt, ist bei der jetzigen Studentengeneration zur vollen Wirkung gekommen. Es ist geradezu unmöglich, ihr begreiflich zu machen, was ein Staat ist und welche Implikationen mit ihm gegeben sind. So kommt eine dumme Linksintellektualität zustande, mit der beim besten Willen nichts anzufangen ist.»

Einer dieser scharf Kritisierten war Mathias Greffrath, der von 1967 bis 1973 an der FU Berlin studierte. Wie viele Linke träumte er vom allmählichen Absterben des Staates.

Nun im fortgeschrittenen Alter arbeitet der dezidiert linke Greffrath mit rechtem Denken und arbeitet es um, fügt es neu zusammen, baut es in seinen Diskurs um.

Wie er das macht, das ist gut in dieser Reihe zu studieren und wer will, der kann es auch in anderen Zusammenhängen gebrauchen, um in keiner "Blase" gefangen zu werden.

Gestern & Heute: In der Schule zeigen sich gesellschaftliche Brüche

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