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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Die Treuhand und kein Ende – Schlaglichter für den Weg zu einer Neudeutung

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMontag, 04.11.2019

Der 30. Jahrestag nach Zäsuren ist bedeutsam: Erstmalig kommen fundiert Nachgeborene zu Wort; gleichzeitig gibt es noch viele Zeitzeugen, die produktiv widersprechen können. Der Streit weist häufig den Weg für eine Neubestimmung.

Der Historiker Marcus Böick (35) versucht, beiden Seiten gerecht zu werden. Denen, die für die Bilanz der Treuhand dem

maroden SED-Regime, seinen Verbrechen und seinem wirtschaftlichen Unvermögen

die Schuld geben wie denen, die darin die

eiskalte Vorhut des Neoliberalismus

sehen:

Es war nicht nur das eine oder nur das andere. Die Sache bekam dadurch ihre Wucht, dass da eben zwei Dinge dramatisch aufeinander folgen, sich ineinander verschlingen: die erstarrte DDR-Planwirtschaft wird unvermittelt abgelöst durch die Wucht der Privatisierungen. Beides wirkt untrennbar zusammen.

Vor Jahren befragte ich Zeitzeugen zur Treuhand, ihre Aussagen stehen für die Erlebnisgeneration.

Der vom späteren Bundespräsidenten Horst Köhler beauftragte Thilo Sarrazin meint, er sei kein Getriebener, sondern ein Treibender gewesen,

weil ich mit dem mir angeborenen Maß an Zynismus und Kälte plus Sachverstand plus intensiver Sachbeschäftigung ganz klar und ohne Wunschdenken gesagt habe, wie es weitergehen würde. … Zuerst einmal bekommen wir die DDR an die Angel und schaffen vollendete Tatsachen in Richtung deutsche Einheit. Ich habe also alles getan, um diesen Prozess zu fördern. Als das dann erledigt war, die Treuhand existierte und unsere Überlegungen aufgegangen waren, habe ich gesagt: Jetzt wickeln wir das ganze Zeug möglichst schnell ab.

Der Jahrhundertdichter Heiner Müller sah die Politik der Bundesregierung getrieben vom

natürlichen Interesse an der Erhaltung ihrer eigenen fragil konservativen Struktur, mit dem sanfteren ökonomischen Würgegriff der Marktwirtschaft die zweite mögliche Revolution im Keim erstickt. Die Quittung für den gebremsten Klassenkampf ist der Umschlag in den Atavismus der Rassenkämpfe, die uns noch lange beschäftigen werden.

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Gestern & Heute: Die Treuhand und kein Ende – Schlaglichter für den Weg zu einer Neudeutung

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Kommentare 2
  1. Joe Morina
    Joe Morina · vor mehr als 4 Jahre

    Keiner spricht von dem
    Gesamtdeutschen Ministerium,
    dass doch seinem Namen gerecht werden sollte ?
    Hat das geschlafen und alles musste 1989 bei Null beginnen ...
    das geht mir nicht aus dem Kopf.
    Alle Politiker waren erschrocken, als ganz plötzlich die Mauer fiel ....

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

      Das Buch ist nicht neu, aber man findet dazu einiges.
      https://www.deutschlan...

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