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Zeit und Geschichte

Geschichtslosigkeit trübt den Blick auf die Katastrophe der Gegenwart (Wenzel)

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDienstag, 08.10.2019
So der Liedermacher Wenzel in seiner, der 6., Kamenzer Rede, die eine gute Tradition bildet. In der Geburtsstadt Lessings sprechen Dichter und Publizisten im Geist der Aufklärung über Widersprüche unserer Epoche.

Vergangenes Jahr hielt sie wortmächtig und gedankenreich Volker Braun, den Wenzel zitiert und mit ihm einen Dialog entfaltet. Das Monologische, Fragmentarische der Gegenwart ist das zentrale Thema dieser eindrucksvollen Rede.

Wenzel befürchtet, dass der Laden sich nicht mehr zusammenhalten lässt:

Als hätten die Teile nichts miteinander zu tun, monologisieren Akteure und Phänomene, Parteien, Lobbyisten, Bürger, Wutbürger, Reichsbürger und Bürgerwehren, Fangruppen und Impfgegner, Nazis und Naturfreunde, Auto- und Radfahrer – allenthalben gründen sie neue, hochgerüstete Kleinstaaten mit Propagandaministerien und imperialem Habitus. Aufgeputscht durch die eigene Meinung im Sound der Echoräume. Unsere Hilflosigkeit gegenüber diesem Zerfransen der Welt offenbart ... wie sehr uns das Instrumentarium der Vernunft abhanden gekommen ist.

Realistisch beschreibt Wenzel Katastrophen und Gefahren unserer Umbruchzeit. Dass die Rede nicht runterzieht, liegt an der Schönheit und dem Witz der Sprache, dem Plädoyer für den historischen Kontext, ohne den die allgemeine Erosion wie ein Naturereignis verdunkelt wird, nicht zu stoppen und umzukehren ist, sowie dem Engagement für den Dialog:

Antworten ohne Fragen sind Monologe. Politik ist ein Monolog mit sich selbst, gebetsmühlenartig wird die eigene Macht beschworen. Aber jeder Mathematiker weiß, dass allein die Fragestellung eine Lösung befördert. Eine elementare Frage hat Bestand, während die Antworten je nach Zeit und Umständen ihre Gültigkeit verlieren können.

Gerade erschien ein aufschlussreicher Dialog in Buchform zwischen Wenzel und Antje Vollmer über den Filmemacher Konrad Wolf und dessen Familie - ein prägnanter Disput über Prägungen in Ost und West, über Aufstieg und Fall der sozialistischen Versuche im 20. Jahrhundert.

Geschichtslosigkeit trübt den Blick auf die Katastrophe der Gegenwart (Wenzel)

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