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Ganz nah an Karl Lauterbach
Per Plebiszit, sagt sein Freund Günther Wallraf, irgendwann während dieses Films, sei Karl Lauterbach Minister geworden. Und verweist auf die sensationellen Umfragen für den langjährigen SPD-Querulanten, die ihn nach der Bundestagswahl vom Gesundheitsminister der Herzen zum Gesundheitsminister der rot-grün-gelben Bundesregierung machten. Seitdem ist viel an Lauterbachs vermeintlicher Wandlung vom entschiedenen Corona-Kämpfer zum Ampel-Kompromissler kritisiert worden; an seinen angeblich mangelnden Managementqualitäten; an seinem Hang zu Alleingängen.
Dieser Film ermöglicht auf verblüffend authentische Weise, Lauterbachs Sicht auf die Ereignisse seit vergangenem September zu verstehen. Der Spiegel-Autor Markus Feldenkirchen hat Lauterbach für eine kleine Filmreihe, in der er auch schon Robert Habeck und Armin Laschet begleitete, immer wieder getroffen. Am Ende aller Begegnungen schauen sie zusammen den Film und Lauterbach kann zu Feldenkirchens Beobachtungen Stellung nehmen.
Man erfährt vieles aus Lauterbachs manchmal nicht ganz einfachen Gedankengängen zur Corona-Bekämpfung. Und auch noch einige unorthodoxe Einschätzungen zur Weltpolitik. Etwa zu Lauterbachs Parteifreund und Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Den empfindet Lauterbach als "Witzfigur am Rande der Lächerlichkeit." Das ist nicht nur erfrischend ehrlich sondern auch der Ton, in dem der ganze Film gehalten ist.
Quelle: Markus Feldenkirchen Bild: Screenshot WDR / ... www.ardmediathek.de
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