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Zeit und Geschichte

Erziehung durch sexuelle Gewalt: Die „Tripperburgen" in der DDR.

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerDonnerstag, 06.04.2017

Jedes Jahr wurden etwa 3000 Mädchen und Frauen in der DDR in geschlossene Venerologische Stationen eingewiesen. Dort erfuhren sie sexuelle Gewalt und Erniedrigung.

Der Medizinhistoriker Florian Steger hat für seine Studie mit Opfern und Zeitzeugen gesprochen. Unglaublich, aber wahr: Sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen sollte eine Erziehungsmaßnahme sein. Teil davon waren brutale gynäkologische Untersuchungen, Schlafentzug und etwas, das „Arbeitstherapie“ genannt wurde.

Besonders grausam war die Behandlung in der Venerologischen Station Halle. Der verantwortliche Stationsarzt Gerd Münx ließ an den zwangseingewiesenen Frauen medizinische Experimente und „Kosmetiktests“ durchführen. Es wurden ihnen Fieberspritzen verabreicht. Danach litten sie stundenlang unter Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit.

Die Gewissheit, dass Mediziner nach den Taten von Josef Mengele in Auschwitz und Sigmund Rascher in Dachau mit diesen Praktiken unter den Augen eines Staates fortfuhren, ist schwer zu ertragen.

Die Opfer wurden durch die Grausamkeiten traumatisiert. Viele schweigen bis heute. Doch zwei von ihnen kommen in Antonie Rietzschels Reportage zu Wort. Martina Blankenfeld und Bettina Weben sprechen über ihre Kindheit, Jugend und die traumatischen Erfahrungen während ihres Aufenthalts und das Leben danach.

Erziehung durch sexuelle Gewalt: Die „Tripperburgen" in der DDR.

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Kommentare 3
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

    Kürzlich wurde eine ähnliche Untersuchung für eine Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg, NRW, präsentiert: https://www.lwl.org/LW... Da wird noch viel zu tun sein, zumal die Klinikleitungen noch bis weit in die 90er-Jahre problematische Pflegekräfte geschützt haben. Was übrigens lange Zeit gerne gemacht wurde: Patienten mit nassen Handtüchern drangsalieren, was nämlich keine körperlichen Spuren hinterlässt und daher nicht nachweisbar ist. Zudem haben Pflegekräfte, vor allem im Nachtdienst, gerne mal die Medikamente nach eigenem Gutdünken dosiert; lässt sich später ebenfalls nicht nachweisen. Hauptsache sie hatten ihre Ruhe. Und sollte es dann zu einem Herzstillstand gekommen sein, war der Arzt schuld.

  2. J.W.Dallinger J.W.Dallinger
    J.W.Dallinger J.W.Dallinger · vor 7 Jahren

    Also, diesen Artikel würde ich gern mal von ernsthaften Historikern diskutieren lassen

    1. Michaela Maria Müller
      Michaela Maria Müller · vor 7 Jahren

      Ich würde sagen, dass es da noch viel Forschungsbedarf gibt und eine breitere Debatte nötig wäre. Der Medizinhistoriker Florian Steger hat mit seiner Arbeit den Anfang gemacht. Zu Gewalt in der Heimerziehung und den Jugendwerkhöfen gibt es schon einiges mehr an Material. http://www.bpb.de/gesc...

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