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Zeit und Geschichte

Eine Geschichte von Leid und Hoffnung – Anmerkungen zum Tod von Valentīna Freimane

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergSonntag, 18.02.2018
Ein Jahrhundertweg: Geboren 1922 in Riga, prägende Kinderjahre in Berlin im großbürgerlichen Elternhaus mit Filmstars, die Eltern sterben in der Shoah, sie überlebt in Verstecken und widersteht später den Zumutungen der Sowjetunion, im heutigen Lettland war sie anerkannt und berühmt, was man in Berlin, ihrer zweiten Heimat, in der sie nun starb, nicht sagen kann. Sie war bis ins hohe Alter eine lebensfrohe, heitere Frau, von der man sich frohen Mutes verabschiedete, obwohl sie von viel Leid erzählen musste:

Beide Ehemänner, die ich wirklich geliebt habe, beide sind tragisch gestorben. Und ich sage immer, die eine totalitäre Macht hat mir den einen Mann umgebracht, und die zweite den zweiten, weil ich schaue auf meinen Mann wie auf ein Opfer des Sowjetsystems."

Ich zitiere unüblich aus meinem Artikel, weil hier beleuchtet wird, was ihr wichtig war und was für das zerrissene Osteuropa erhellend bleibt:

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/und-dann-der-schrecken

Als Schlüsselerlebnis bezeichnet sie die Begegnung 1944 mit dem deutschbaltischen Politiker und antifaschistischen Publizisten Paul Schiemann, einem der Gründungsväter des modernen Lettlands. Seine Autobiografie diktiert er Valentīna Freimane, schon geschwächt im Bett liegend. Die Gespräche mit ihm geben ihr einen geistigen Kompass – bis heute. Schiemanns Traum war eine lettische Demokratie, die das Patchwork der Minderheiten integriert. Tief besorgt, geradezu verzweifelt war er über die Lage seines Landes. Er erkannte früh, dass weder die Freiwilligenlegion der Waffen-SS noch die Lettische Division der Sowjetarmee Lettland retten würden, denn weder Hitler noch Stalin wollten ein unabhängiges Baltikum. Die einzige Chance sah er in einem Attentat auf Hitler, das zu einem Verhandlungsfrieden führen könnte. Manchmal machte er Andeutungen, so dass sich Valentīna Freimane heute fragt, ob er damals vielleicht mehr wusste, als er sagte. Als das Attentat am 20. Juli 1944 scheitert, ist die letzte Chance verspielt.

Eine Geschichte von Leid und Hoffnung – Anmerkungen zum Tod von Valentīna Freimane

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