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Zeit und Geschichte

Ein Wiedersehen in Minsk

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerMontag, 24.04.2017

Der Historiker Jürgen Zarusky vom Münchner Institut für Zeitgeschichte zitiert in seinem Beitrag in der SZ-Serie „Operation Barbarossa“ ein bewegendes Dokument: einen Brief von Jacha Schazkij an ihre Cousine Ninotschka, datiert am 20. Januar 1945.

Jacha Schazkij lebte mit ihrer Familie im weißrussischen Minsk. Sie arbeitete als Bibliothekarin, ihr Mann als Schulleiter. Am 22. Juni 1941 war die Wehrmacht in Russland einmarschiert. Zwei Tage später begann die Bombardierung von Minsk, das damals 240.000 Einwohner zählte, ein Drittel davon waren Juden. Die Menschen flohen, auch Jacha und ihre Familie. Doch einer fehlte: ihr zweijähriger Sohn Wladimir, auch Wowotschka genannt. Er befand sich noch in der Kinderkrippe. Jacha konnte ihn nicht mehr abholen.

Drei Jahre lebten die Mutter und ihre Familie im Ural in Ungewissheit, ob ihr Sohn noch am Leben sei oder nicht. Kaum war Minsk befreit, kehrt Jacha im November 1944 zurück und macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Sie findet ihn in einem Kinderheim in der Nähe von Minsk und beschreibt ihrer Cousine das Wiedersehen:

Als ich dort ankam und man mir meinen Wowotschka zeigte, war ich plötzlich sehr ruhig, ich schrie nicht, weil er mich mit meinem Gedächtnis verblüffte, denn als ich ihn fragte, „Wowotschka, erinnerst Du Dich an mich?“, war seine Antwort: „Ja, ich erinnere mich, meine Mama!!!“ Und den Kindern rief er zu: „Kinder, auch ich habe meine Mama gefunden.“

Wladimir Schazkji selbst hat diesen Brief dem Archiv Lebendige Erinnerung der Israelitischen Kultusgemeinde München überlassen. 2013 ist Schatzkij in München gestorben. 

Ein Wiedersehen in Minsk

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