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Zeit und Geschichte

Dresden: die Stadt als Kulisse

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerMontag, 15.02.2021

Können sich Stadtplanung und Geschichtsbewusstsein beeinflussen? Der Filmemacher Hans Christian Post begibt sich in Dresden auf eine Spurensuche. „Wohin mit der Geschichte“ ist kein einfacher Film, denn er versucht, die komplexen Zusammenhänge von Schuld, Schuldabwehr, Trauma, Opfermythos und Stadtplanung zu beleuchten.

In Dresden wird seit der Zerstörung im Februar 1945 um Raum und historische Deutungshoheit gerungen, wie nirgendwo anders in Deutschland. Zu Wort kommen unter anderem Nora Goldenbogen, die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Dresden, der Künstler Manaf Halbouni, der Pfarrer Harald Bretschneider, der NPD-Politiker Jens Baur, die Stadtplaner*innen Matthias Lerm, Anja Heckmann, Nilsson Samuelsson oder Matthias Neutzner, Vorsitzender des Vereins Memorare Pacem.

Dabei ist zunächst zu bedenken, dass schon der Anfang der Gedenkkultur um das zerstörte Dresden noch von den Nationalsozialisten geprägt wurde. Sie nannten falsche Opferzahlen und prägten zwei Superlative: Dass die Kultur der Stadt von überragendem Wert für die Menschheitsgeschichte gewesen sei und von einer noch nie da gewesenen Zerstörung ausgelöscht wurde, so Matthias Neutzner.

Mir blieben besonders die Gedanken von Nora Goldenbogen in Erinnerung. Sie ist der Meinung, dass ein Nachdenken über Geschichte und Gegenwart weiterhin möglich sein müsse, ist jedoch zugleich der Ansicht, dass mit dem rekonstruierten Neumarkt und des Stadtensembles nur eine Illusion von Geschichte erzeugt wird.

Der NPD-Politiker Jens Baur zählt im Interview hingegen auf, wie viele Positionen inzwischen von den konservativen Parteien übernommen wurden, fordert ein Denkmal für den 13. Februar 1945 und hofft in dieser Sache auf einen Schulterschluss mit der politischen Mitte, obwohl doch nun eigentlich die wiederaufgebaute Frauenkirche, der Neumarkt und viele andere Orte in der Stadt bereits Gedenkorte geworden sind.

Der Künstler Manaf Halbouni wollte 2017 mit seiner Installation "Monument", für die er drei hochkant aufgestellte Busse vor der Frauenkirche errichten ließ, mit einem Fremdkörper für Irritation im rekonstruierten Raum sorgen, sagt dieser im Gespräch. "Monument" war ein Mahnmal für die Opfer humanitärer Katastrophen, ausgelöst durch Kriege - rezipiert wurde es unter anderem als "Angriff auf die Gesellschaft", so ein Protestierender. "Sie haben die Irritation gebraucht", erwidert Halbouni.

Auf eine stille Art und Weise erzählt der Film eindringlich davon, wie sich Stadtplanung und Geschichtsbewusstsein beeinflussen. Das Wie ist schwer zu fassen und doch schafft der Film mit seiner langsamen Erzählung und den Bildern einen Raum dafür.

Dresden: die Stadt als Kulisse

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