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Zeit und Geschichte

Disease Awareness: Großbritannien, der Fußball und die Kinderlähmung

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannFreitag, 09.12.2016

Zu den oft tragischsten Ausformungen des postfaktischen Zeitalters der fortgeschrittenen Zivilisation gehört der Impf-Skeptizismus. So erfolgreich sind die Immunisierungen, dass wir für gewöhnlich überhaupt nicht mehr mit ihnen in Berührung kommen, nicht einmal von Erkrankungen hören. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Kinder an Keuchhusten starben und wegen Polio in die sogenannten „Eisernen Lungen“ gesteckt werden mussten.

In den 1950er Jahren starben noch über 3.000 Menschen in England und Wales an der Kinderlähmung, einer Viruserkrankung die, entgegen ihres populären deutschen Namens, auch Erwachsene betreffen kann. Einen Impfstoff entwickelte Jonas Salk schon 1954, dieser war allerdings gleichermaßen ineffektiv wie mitunter gefährlich, weil es auch zu richtigen Ansteckungen kam.

Simon Burnton erzählt in diesem Longread für den Guardian die Geschichte, wie Jeff Hall, ein begabter Außenverteidiger mit einigen Länderspieleinsätzen, die Ausrottung der Kinderlähmung in Großbritannien voranbrachte: Als populärer 28-jähriger erkrankte er völlig überraschend an Polio und starb binnen weniger Tage. Seine Geschichte sorgte dafür, dass die geringe Akzeptanz der Impfung schlagartig wuchs. Und so trug Halls Tod zynischerweise dazu bei, dass heutzutage Menschen ihre Kinder wieder nicht impfen lassen.

Disease Awareness: Großbritannien, der Fußball und die Kinderlähmung

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Kommentare 3
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor mehr als 7 Jahre

    Das ist ein mainstreamliniger Piq, den ich so nicht stehen lassen kann. Herr Hoffmann sollte bitte nicht nur die Argumente von Big Pharma und wiederholen, sondern sich auch mit den Gegenargumenten der Impfgegner beschäftigen. Die sind nämlich stichhaltig und weder neu noch postfaktisch (ebenso nichtssagendes wie verleumdendes Modewort). Semper audite altera pars. Statistisch ist zu erkennen, dass der Rückgang von Infektionen primär mit verbesserter Hygiene zu tun hat, nicht mit Massenimpfungen. Die Meldungen über Impfschäden häufen sich; darüber wird bei den sog. Qualitätsmedien natürlich nicht berichtet.

    1. Moritz Hoffmann
      Moritz Hoffmann · vor mehr als 7 Jahre

      Lieber Herr Liesenhoff, keine Sorge, ich gehe nicht irgendwelchen Argumenten von "Big Pharma" auf den Leim, sondern beschäftige mich schon seit langem mit diesem Thema, weil es einerseits mein Forschungsinteresse für Verschwörungstheorien berührt, andererseits aber auch meinen familiären Hintergrund (mein Vater ist Mediziner, meine Frau Apothekerin). Dass der Rückgang von Fällen der Kinderlähmung auf verbesserte Hygiene zurückzuführen ist, grenzt an gefährlichen Unsinn, um das einmal so klar zu sagen. Ebenso gibt es keine seriösen Quellen für eine Häufung von Impfschäden, im Gegensatz zur Häufung von unnötigen Ansteckungen weil die Herdenimmunität nicht mehr gewährleistet werden kann.

      Sie werden mir sicherlich hunderte Links zu rosinengepickten Studien nennen und posten können, so wie das die meisten ImpfgegnerInnen parat haben, es hilft aber nichts: Ihr Glaube ist gefährlich, er basiert maßgeblich auf gefälschten Studien und selektiver Wahrnehmung von (zweifellos bestehenden, aber im Vergleich zum Nutzen marginalen) Risiken von Impfungen.

    2. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor mehr als 7 Jahre

      @Moritz Hoffmann Was mich an Ihrem Piq stört, ist nicht der verlinkte Artikel über Kinderlähmung, sondern die pauschale Anmoderation „Zu den oft tragischsten Ausformungen des postfaktischen Zeitalters der fortgeschrittenen Zivilisation gehört der Impf-Skeptizismus. So erfolgreich sind die Immunisierungen..." Dies ist eine Pauschalverurteilung von Impfkritik als Realitätsverlust, als gäbe es nicht gute Gründe dafür. Ihre Antwort bestätigt diese Pauschalisierung und Pathologisierung Andersdenkender: „seriös“ sind nur Quellen, die Ihren Glauben stützen; insbesondere aus dem Ihnen vertrauten Umfeld der Ärzte und Apotheker, die in Ausbildung und Praxis stark dem Einfluss der Pharmaindustrie ausgesetzt sind und daher nicht neutral oder objektiv urteilen. Anderslautende Meldungen und Meinungen sind für Sie Verschwörungstheorie, Fälschung, selektive Wahrnehmung, … damit brauchen Sie sich nicht auseinanderzusetzen, denn alles, was ich anführen könnte, muss ja falsch sein, wird von Ihnen bereits im Vorhinein pauschal diskreditiert. Das ist eine bequeme Haltung; für einen Journalisten allerdings finde ich sie schwer erträglich, leider epidemisch verbreitet. Eine solche Grundhaltung verhindert Dialog.

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