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Der Sechstagekrieg aus palästinensischer Sicht
Journalist und Autor
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Dieser Krieg prägt die Identität der Palästinenser. Haifa Irshaid erinnert sich, wie ihre Mutter vor 50 Jahren hoffte, bald in die 1948 verlorenen Häuser zurückkehren zu können. "Du wirst das wunderschöne Jaffa und das Mittelmeer sehen", sagte sie ihrer damals zwölfjährigen Tochter. Arabische Staaten zogen gegen Israel in den Krieg. Die Palästinenser setzten alle ihre Hoffnungen in die arabischen Armeen – vor allem aber in Gamal Abdel Nasser. "Wir dachten, dass er uns den grössten Sieg aller Zeiten bringen würde", sagte Haifa Irshaid. Ihr Schicksal und das von drei anderen nach Jordanien Geflüchteten schildert die NZZ. Sie erzählen von Vertreibung, Resignation und Widerstand.
Haifa Irshaids Familie dachte noch, dass die Araber gewonnen hätten als Israel bereits als Sieger feststand. Sie hatten den Propagandameldungen des ägyptischen Radios geglaubt. In Nablus etwa führte die Lüge vom arabischen Siegeszug dazu, dass Palästinenser auf den Straßen feierten, bis israelische Truppen einmarschierten. Und israelische Kampfjets rasten im Tiefflug über den Hof von Irshaids Familie im Dorf al-Kfeir. Die 62-Jährige weiß heute noch, was für ein durchdringendes Geräusch die Flugzeuge machten. Ihre Familie hatte jordanische Soldaten bei sich aufgenommen. Sie feuerten mit Sturmgewehren auf die Jets – natürlich vergeblich. Haifa Irshaid erging es besser als vielen anderen Palästinensern. Ihre Familie behielt ihren Besitz – und ihren Wohlstand.
Quelle: Christian Weisflog Bild: PD nzz.ch
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