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Das große Interviewporträt: Hillary Clinton schaut voller Wut auf das vergangene Jahr zurück
Autor und Journalist
hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich poste dieses Interviewporträt von Hillary Clinton in diesem Kanal nicht nur, weil David Remnick, Chefredakteur des New Yorker, Clintons Wahlniederlage vor einem Jahr historisch einordnet. Ich poste es vor allem, weil die Ereignisse vom vergangenen November schon jetzt historisch wirken und weil ich den Eindruck habe, dass wir auf das Geschehen in Amerika als einen Wendepunkt zurückschauen werden – zumindest deutet heute alles darauf hin. Das ist ein beeindruckendes, kritisches und sehr kluges Interviewporträt einer Frau, die mehr Wählerstimmen erlangt hat als alle anderen weißen, männlichen Präsidentschaftskandidaten der amerikanische Geschichte. Man liest über Clintons neues Buch und wie daran erneut erkennbar wird, was für ein Widerstand ihr sowohl von links als auch von rechts entgegenkommt. Man liest über ihre innere Suche nach Gründen für ihre Wahlniederlage, ihre lange Reihe von Entschuldigungen, über Comey, Russlands Cyberwar und den Niedergang der amerikanischen Demokratie. Man liest über Clintons Wut, über die nicht mit europäischen Wahlsystemen vergleichbare Rolle von Frauen in der amerikanischen Politik und über ihr heutiges Leben. Und schließlich ist das Interview eine eindringliche, weitsichtige Warnung vor der Politik der derzeitigen amerikanischen Regierung – besser informiert und stichhaltiger als die meisten unserer Befürchtungen.
Quelle: David Remnick EN newyorker.com
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