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Zeit und Geschichte

Das Ende eines langen Konfliktes? Israel und Sudan nähern sich an

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsDienstag, 27.10.2020

Nach mehreren Jahrzehnten wollen die Regierungen in Tel Aviv und Khartum ihre Beziehungen endlich normalisieren. US-Präsident Donald Trump feiert das Ende des Kriegszustandes zwischen Israel und Sudan jüngst als seinen persönlichen diplomatischen Erfolg. Tatsächlich aber hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu bereits im Februar den sudanesischen Militärchef Abdel Fattah al-Burhan in Uganda getroffen und damit direkte, hochrangige Gespräche eröffnet. Ohne US-amerikanische Vermittlung und Hilfe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wäre das Ende des Kriegszustandes aber sicherlich nicht so schnell gekommen.

In der "New York Times" erläutern Ronen Bergman und David M. Halbfinger die Geschichte des Konfliktes zwischen beiden Ländern und erklären, wie es zu der Annäherung kam.

Mit so manchem arabischen Staat hat Israel in den vergangenen Jahrzehnten seine Beziehungen bereits inoffiziell stark verbessert. Ganz offiziell geschah dies zuletzt mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Bahrain. Der Konflikt mit weiten Teilen der arabischen Welt begann mit der israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948. Noch in der Nacht nach der Proklamation durch David Ben Gurion erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Nachbarstaat den Krieg. In der 15 Monate andauernden Auseinandersetzung siegte Israel. Im Unabhängigkeitskrieg vergrößerte das junge Land sein Staatsgebiet um 50 Prozent.

Zu den Gegnern gehörten auch Kämpfer aus Afrika. In die arabischen Truppen reihte sich ein kleines Kontingent aus dem Sudan ein, das noch unter britischer Aufsicht stand. 1956 erlangte der Sudan die Unabhängigkeit und Israel unterstützte heimlich Separatisten im Süden des Landes, die sich abspalten wollten. Israel wollte so möglichst viele ägyptische Soldaten im Sudan binden, denn die Regierungen in Kairo und Khartum waren verbündet. Und so schickte der Sudan 1967 erneut einige Einheiten an der Seite Ägyptens in den Kampf gegen Israel, als der Sechstagekrieg begann. Erneut siegte die israelische Armee und besetzte strategisch bedeutende Regionen.

Danach ging auch der Konflikt mit dem Sudan weiter. In der 1970er-Jahren flogen israelische Piloten von Uganda und Kenia heimlich Waffen zu den Rebellen im Süden und israelische Agenten halfen den Verbündeten, Überfälle auf Regierungstruppen zu planen und Brücken über dem Nil zu sprengen.

In den 1980er-Jahren verbesserte sich das Verhältnis inoffiziell ein wenig. Tausende Juden aus Äthiopien flohen in den Sudan und gelangten von dort nach Israel. Der Staatsstreich von Omar al-Baschir 1989 aber führte wieder zu einer strikten Israel-feindlichen Politik des Sudan. Das neue Regime verbündete sich mit dem Iran und unterstützte die Hamas im Gaza-Streifen.

2009 begann Israel dann, Luftschläge gegen Ziele im Sudan zu fliegen. So zerstörten Jets einen Konvoi, mit dem Waffen transportiert wurden und 2012 griff die israelische Luftwaffe Munitionsdepots in Khartum an. 

Vor fünf Jahren wandte sich die Regierung des Sudan schließlich vom Iran ab und schloss sich einer arabischen Allianz unter der Führung Saudi-Arabiens an. Mit dieser außenpolitischen Kehrtwende wurde erst die Annäherung zwischen den Regierungen in Jerusalem und Khartum möglich. 

Der Sturz des islamistischen Präsidenten Omar al-Baschir im vergangenen Jahr beschleunigte den Friedensprozess. Denn die neue Übergangsregierung braucht dringend Zugang zum Internationalen Währungsfonds und einen Schuldenerlass. Dabei kann nun das Zugehen auf Israel helfen. So erkaufte sich der Sudan das Wohlwollen der Vereinigten Staaten, die das Land von ihrer Terror-Liste streichen und so internationale Investments im Sudan ermöglichen. 

Das Ende eines langen Konfliktes? Israel und Sudan nähern sich an

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