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Zeit und Geschichte

Aufstand nur mit Bahnsteigkarte? Was dreieinhalb Revolutionen über unser Land verraten

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMontag, 15.10.2018

War da was vor hundert Jahren? Die Revolution von 1918 begann euphorisch und erfolgreich, blieb aber unvollendet und wurde schon bald von den Rechten nachhaltig diffamiert ("Dolchstoß", "Novemberverbrecher"). Heute ist sie zu Unrecht nahezu vergessen. Wie also soll man mit einem solchen Thema umgehen? Spiegel-Autor Dirk Kurbjuweit hat sich in dieser kostenpflichtigen, essayhaften Langstrecke für einen historischen Rundumschlag entschieden, was schon mal ein interessanter Ansatz ist. Zurückgeblickt wird auf drei deutsche Revolutionen (1848, 1918, 1989) und den Protest von 1968 sowie auf die Amerikanische Revolution von 1763. Leitmotivisch hangelt er sich dabei an einer angeblichen Sentenz Lenins entlang: "Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte." Kurbjuweit erkennt Muster, macht "überraschende Parallelen" aus und ist sich sicher, ein "sehr deutliches Bild, ein Porträt der Deutschen im Spiegel ihrer Revolutionen" zeichnen zu können. Dabei gehe es "um die Frage der Entschlossenheit, um das Verhältnis zur Freiheit, zur Nation, zur Stabilität, zur Obrigkeit". Und um die Frage, ob künftig ein rechter Aufstand drohen könnte, eine Revolution der Reaktionären - letzteres aus meiner Sicht sicher nicht, zumal Demokratien aufgrund ihrer Mechanismen zur Konfliktverarbeitung grundsätzlich besser gegen Umstürze gefeit sind als autoritäre Regime, die auf Protest fast immer repressiv reagieren. Insgesamt halte ich den Essay für originell und informativ, auch wenn ich bei Aussagen skeptisch bleibe, die wie historische Gesetze klingen ("Fast jeder Revolution folgt irgendwann der Konter").

Aufstand nur mit Bahnsteigkarte? Was dreieinhalb Revolutionen über unser Land verraten

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

    Der Großansatz gefällt mir auch. Aber welches Volk ist begabt für Revolutionen?

    Frankreich, dass mythologisch mit der Revolution gleichgesetzt wird, hat mehr gescheiterte als geglückte. Und nach der folgenreichsten, der Großen Revolution der Franzosen, brannte halb Europa ab. Allerdings war sie der Durchbruch zu bürgerlicher Gesellschaften mit neuen Widersprüchen.

    Sie wirkte am längsten; erstaunlich, dass sie im Beitrag nicht vorkommt:

    „Wir wollen die Weltanschauung des Liberalismus und die Anbetung der Einzelperson beseitigen und ersetzen durch einen Gemeinschaftssinn ...“, verkündete Goebbels am 1. April 1933: „Damit wird das Jahr 1789 aus der Geschichte gestrichen.“

    Für Marx, der im Eisenbahnzeitalter lebte, waren Revolutionen Lokomotiven; für Benjamin, der im Zeitalter der Extreme schrieb, der Griff nach der Notbremse. Es schwankt das Bild der Revolution in der Geschichte.

    Allerdings: Die nächste Revolution kommt bestimmt (auch hierzulande), und aller Wahrscheinlichkeit wird sie unvollendet bleiben und Konter kommen bestimmt.

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