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Epidemie oder keine Epidemie - woran liegts?

Gabriel Koraus

•Ausbildung als Sinologe und Religionswissenschaftler
•Arbeit in der Outdoorbranche mit Fokus auf soziale Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung in globalen Lieferketten

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Gabriel KorausDonnerstag, 01.10.2020

Warum sind bestimmte Regionen viel stärker von Corona-Infektionen betroffen, als andere? Wieso stecken sich so viele Menschen trotz nachgewiesener Virus-Exposition nicht an, wenn es jedoch wiederum an manchen Orten oder zu bestimmten Ereignissen eine fast komplette Kontaminationsquote unter allen Anwesenden gibt? Wieso hat sich mein Kollege nicht angesteckt, obwohl er mit einer nachweislich infizierten Person 2 Wochen lang in der selben WG gewohnt hat, wenn es sich doch um ein überproportional ansteckendes Virus handelt, welches andernorts bei einer 2stündigen Karnevalssitzung fast jede/n Teilnehmer/in befällt? 

Es ist immer noch viel zu wenig bekannt, über das Corona-Virus selbst, als auch über Ansteckungs- und Inkubationsverläufe von Viren im Allgemeinen. 


Ich selbst habe hier schon Artikel gepiqd, welche auf die unterschiedlichen Prädispisitionen von Patienten/innen (Alter, Gesundheit, Blutgruppe, Vitamin D-Level, sozialer Status, Immunität durch Vorerkrankungen, etc. pp.), wie auch auf externe Faktoren (Virusdosis, Belüftung von Räumlichkeiten) verwiesen. Alles wichtig und richtig, aber bei weitem nicht ausreichend, um die krassen Asymmetrien und Variationen im Ansteckungsgeschehen zu erklären. 

Einen sehr interessanten und noch recht wenig beachteten Aspekt behandelt der hier gepiqde Artikel: 

die Überdispersion (angegeben durch den Überdispersionsparameter κ). 

Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um die Tatsache, dass sich Viren nicht gleichmäßig ausbreiten, dass die Reproduktion also einer übermäßigen Varianz unterliegt. Je nach Zustand oder "Konfiguration" eines konkreten Virusstranges ist dieser mal hochinfektiös, mal eher passiv. Warum auch immer. 

So kommt es in der Folge mitunter zu sg. Clusterausbrüchen, wohingegen ganz häufig auch schlicht nichts passiert. Zufall und bedingte Wahrscheinlichkeit regieren, wo der Mensch so gern determinierbare Kausalzusammengänge zur Verfügung hätte. 

Aber eins ist fast sicher: umso mehr Menschen in einem Raum sind, umso höher ist eben die Wahrscheinlichkeit, dass ein "superspreader" darunter ist und die Veranstaltung zu einem "super-spreading-event" wird. Noch dazu, wenn tendenziell weniger Masken getragen werden. 

Dieses Phänomen sowie dessen Implikationen für Präventions- und Aktionsmaßnahmen (v.a. Verbote von Großveranstaltungen sowie sg. "backwards-tracking") werden in diesem sehr lesenswerten Artikel genauer beschrieben. 




Epidemie oder keine Epidemie - woran liegts?

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Kommentare 2
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor mehr als 3 Jahre

    Den Text wollte ich auch gerade piqen. Da bist du schneller gewesen. ;) Das mit dem k-Wert ist zwar schon länger bekannt, aber wird kaum diskutiert. Das ist schon seltsam. Hier zum Beispiel ein Text aus dem Mai: https://www.sciencemag...
    Das ist ja schließlich eine entscheidende Info, mit der sich die einzelnen Meldungen über private Feiern viel besser verstehen lassen. Die meisten Infizierten stecken niemanden an, weil sie sich nicht in Situationen aufhalten, in denen sich das Virus leicht verbreiten kann. Das zeigt, wie viel davon abhängt, dass Menschen besser darüber aufgeklärt werden, wo das Antseckungsrisiko besonders groß ist. Darüber wird für meinen Geschmack viel zu wenig geredet.

    1. Gabriel Koraus
      Gabriel Koraus · vor mehr als 3 Jahre

      In der Tat, aber wahrscheinlich ist eine solche Unschärferelation schwer vermittelbar

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