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Volk und Wirtschaft

Wie die Deutsche Bahn eine ganze Stadt kränkte, meine Heimatstadt

Rico Grimm
Journalist
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Rico GrimmSamstag, 12.11.2016

Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die man für ihre schönen, alten Villen kennen kann - aber auch weil sie die erste deutsche Großstadt war, die ganz offiziell vom Fernverkehr abgekoppelt wurde. Im thüringischen Gera fuhren Bahnen, aber höchstens bis nach Erfurt oder Leipzig. 


Meinen ersten ICE habe ich erst betreten, als ich schon um die ganze Welt gereist war. Er war immer viel zu teuer für mich und meine Familie. Als ich mich in dem Zug umschaute, war ich erstaunt, wie normal die Menschen darin aussahen. Ich hatte immer gedacht, dass mit dem ICE nur die Reichen fahren können. Erst später, als ich bei meinen Studien in Mannheim und München merkte, was eine wirklich gute Anbindung - Züge nach Paris, nach Wien, nach Italien - bedeutet, wurde mir klar, dass ich mich vielleicht gar nicht getäuscht hatte. Vielleicht saßen in dem ICE wirklich nur reiche Menschen. Menschen, die das Geld dafür hatten, mit dem Zug zu fahren, klar. Aber auch die Möglichkeit. 


Denn das machte einen Unterschied, nicht nur einen mentalen. Studien zeigen, dass die Ungleichheit in Städten größer ist, in denen reiche und arme Stadtviertel nicht durch gemeinsame U-Bahn-Linien verbunden sind. Geld, das in riesige, die Metropolen verbindende Verkehrs-Projekte fließt, fehlt bei den Regionalzügen auf dem flachen Land. 


Geld ist aber nur das Eine. Stolz ist in meinen Augen viel wichtiger. Denn damals in Gera wurden die fehlenden Fernverkehrszüge zum deutlichsten Symbol, dass man uns zu vergessen schien. Es war eine Schmach und Kränkung.

Wie die Deutsche Bahn eine ganze Stadt kränkte, meine Heimatstadt

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