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Volk und Wirtschaft

Warum Kinder sich einfach nicht rechnen

Antje Schrupp
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
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Antje SchruppDonnerstag, 15.03.2018

Dieser Text ist in den vergangenen Tagen viel geteilt worden, weil die Autorin mit schöner Klarheit schreibt, wie es ist: Gleichberechtigt mit Kindern leben wird in Deutschland steuerlich bestraft. Weil gleichzeitig die klassische Hausfrauenehe inzwischen ebenfalls finanziell bestraft wird (Abschaffung der Unterhaltsansprüche), gilt die ganz einfache Gleichung: Kinder haben rechnet sich nicht.

Denn entweder teilen Paare sich Erwerbsarbeit und Care-Arbeit gleichberechtigt auf, dann haben sie aber keine Steuererleichterungen. Oder eine Person verzichtet auf Erwerbsarbeit, um den Splittingvorteil auszuschöpfen – dann lebt sie aber höchst riskant, denn im Fall einer Scheidung landet sie direkt in der Armut.

Sicher, es werden trotzdem noch Kinder geboren. Der Mensch (und erst recht seine weibliche Variante) ist eben kein "Homo Oeconomicus". Dennoch ist es für Gesellschaften langfristig problematisch, wenn das Steuerrecht so offensichtlich falsche Anreize gibt, wie es beim derzeitigen Ehegattensplitting der Fall ist. Die neue Große Koalition wird daran aber vermutlich wieder nichts ändern.

Zwei kleine inhaltliche Anmerkungen meinerseits noch zu dem Text.

Erstens: Das Ehegattensplitting hatte bei seiner Einführung 1958 keineswegs, wie die Autorin schreibt, "noch seine Berechtigung". Nach dem Krieg waren nämlich recht viele Frauen erwerbstätig, auch in Westdeutschland. Das Ehegattensplitting sollte die traditionelle Geschlechterordnung wieder herstellen und die vorhandenen Arbeitsplätze für die männlichen Kriegsheimkehrer frei machen. Es war von Anfang an problematisch.

Zweitens: Ein "Splitting", das nicht Paare, sondern alle möglichen Versorgungsgemeinschaften finanziell entlastet, fände ich im Hinblick auf die gesellschaftliche Anerkennung von Care-Arbeit gar nicht so schlecht. Müsste man aber natürlich ordentlich konzipieren und von der klassischen "Ehe" lösen.

Warum Kinder sich einfach nicht rechnen

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Kommentare 2
  1. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor 6 Jahren

    Sehr gute Zusammenfassung in dem Artikel. Verstehe nur nicht was daran eigentlich so schwer zu verstehen ist. Kinderlose die gedanklich nicht so auf der Metaebene unterwegs sind können sich den Aufwand von Kindern inkl. Opportunitätskosten vielleicht gar nicht vorstellen - da kann man ihnen auch eigentlich keinen Vorwurf machen. Man muss es erlebt haben! Vielleicht ist den meisten Politikern auch einfach nicht bewusst, dass es auch anders gehen könnte, da sie wahrscheinlich zu dem Teil der Menschen gehören wo eine gleichmäßige Aufteilung der Kinderarbeit auf Grund vieler Termine, Reisen etc. gar nicht möglich ist. Trotzdem - hoffen wir dass sich etwas ändert. Wie ist das eigentlich in anderen westlichen Ländern? Was gibt es da für Regelungen?

  2. Barbara Streidl
    Barbara Streidl · vor 6 Jahren

    Liebe Antje, danke für den Text und vor allem auf die Korrektur des "rechnet sich" nach dem Krieg - das Bild, das damit fälschlich gemalt wird, hat m.W ziemlich viele Frauen sehr unglücklich gemacht.

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