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Volk und Wirtschaft

Warum es arme und reiche Nationen und Regionen gibt

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
Zum piqer-Profil
Thomas WahlMontag, 07.09.2020

Die Geschichte der neuzeitlichen Ökonomie als Wissenschaft beginnt mit der Frage, wie der Wohlstand von Nationen entsteht und warum es arme und reiche Länder gibt.
At the time a handful of countries were becoming fabulously rich, while others remained dirt-poor. In 1500 the world’s richest country was twice as well-off as the poorest one; by 1750 the ratio was five to one. It is no coincidence that the most famous book in economics, published in 1776, inquired into “the Nature and Causes of the Wealth of Nations”.
Und so richtig ist die Frage immer noch nicht beantwortet, auch wenn manche meinen, die Unterdrückung, Kolonialisierung und Ausbeutung erkläre alles. Aber schon die älteren Ökonomen brachten (etwas spekulativ) kulturelle Faktoren ins Spiel. So etwa Adam Smith, in "The Wealth of Nations", wo er u. a. analysierte, welche kulturellen Traditionen den Kapitalismus beförderten oder behinderten:
He argued that certain norms were required in order for market economies to thrive — most importantly, that people would be self-interested, but that they would satisfy their self-interest by adapting to the needs of others. 
Karl Marx vermutete etwas später, dass es der "orientalische Despotismus" sei, der die Entwicklung des Kapitalismus dort verhindere. Konkreter wurde Max Weber mit seiner protestantischen Ethik. Aber mit dem Aufstieg Japans und später der "asiatischen Tigerstaaten" wurden diese Thesen in den Hintergrund gedrängt. Erst in den 80er Jahren kam es zu einem "Come Back" der Ideen von den kulturellen Faktoren, neben den harten ökonomischen Determinanten.
Perhaps the most influential text in the revival of cultural economics was “Making Democracy Work”, a book from 1993 by Robert Putnam. Mr Putnam tried to understand why for many decades northern Italy had been richer than the south, folding the explanation under the catch-all term “social capital”. People in the south were fiercely loyal to their family, but more distrustful of outsiders—whereas in the north people were happier to form connections with strangers, Mr Putnam argued. In the north people read more newspapers, were more likely to participate in sports and cultural associations, and voted more frequently in referendums. This, the theory went, contributed to better local government and more efficient economic transactions, which in turn produced greater wealth.
Ausgeprägte soziale Netzwerke, Vertrauen in Mitbürger und Institutionen befördern wirtschaftliche Entwicklung. In Regionen mit ausgeprägtem Sozialkapital investieren die Haushalte mehr in Aktien und weniger in Sparbücher. Dort, wo man Personen außerhalb der Familie wiederum misstraut, ist es schwierig, große Firmen aufzubauen, von Skaleneffekten zu profitieren und neue Technologien zu nutzen.

Insgesamt nähern sich die Ökonomen offensichtlich zunehmend der Komplexität und den vielen verflochtenen Faktoren sozial-ökonomischer Prozesse:
Far from the simplistic certainty of Weber, it seems likely that some countries are rich and others poor because of a messy combination of economic incentives, culture, institutions and chance—which is most important remains unclear.
Natürliche Faktoren allerdings tauchen in diesem Artikel nicht auf. David Landes z. B. betont in "The Wealth and Poverty of Nations: Why Some Are So Rich and Some So Poor" (W. W. Norton, New York 1998) aber, dass stets ein Bündel von Ursachen – geografische, klimatische, politische und ökonomische – für die historischen Verläufe verantwortlich sind. Und Jared Diamond zeigt in "Guns, Germs, and Steel. The Fates of Human Societies" (1997)
dass nicht rassische Unterschiede, sondern höchst unterschiedliche naturräumliche Ausgangsvoraussetzungen die Grundlage für die verschiedenartigen Entwicklungswege menschlicher Kulturen bildeten.
So hätten wir in der Geschichte ein kompliziertes Wechselspiel von Faktoren: kulturelle, institutionelle, geografische, klimatische und natürlich wirtschaftliche – gemischt auch durch den Zufall. Ein spannendes und weites Feld.

Warum es arme und reiche Nationen und Regionen gibt

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Kommentare 2
  1. Stefan Dierkes
    Stefan Dierkes · vor mehr als 3 Jahre

    Falls jemand sich generell für die Schnittstelle Ökonomie/Kultur interessiert, dem sei auch das Buch Narrative Economics (oder die dieses Jahr erschienene deutsche Übersetzung Narrative Wirtschaft) vom Nobelpreisträger Robert J. Shiller ans Herz gelegt.
    Da geht's zwar vor allem um den US-amerikanischen Kulturbereich, aber allein der Ansatz ist extrem spannend und es ist interessant zu sehen, wie sehr sich Wirtschaft offensichtlich jüngst mit kulturell beeinflusste Erklärungsversuche für wirtschaftliche Phänomene beschäftigt.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

      Danke ..... Hier kann man mal reinschnuppern.

      https://mojoreads.com/...

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