Uber ist jung und wird noch nicht einmal an der Börse gehandelt. Und dennoch wird das Unternehmen von mutigen Investoren mit 70 Milliarden Dollar bewertet. Bei Taxifahrern und Leuten, die wenig Taxi fahren, ist es, jedenfalls in Europa, nicht gut beleumundet. Das Management ist mit sehr sehr großen Egos bestückt, sodass Sex-Skandale und alles, was dazu gehört, nicht weit sind. Kurz, Uber ist der Traum eines jeden Wirtschaftsjournalisten.

Das Geschäftsmodell ist einfach: Es werden Fahrten vermittelt, ohne dass Uber Geld in Autos oder Fahrer investieren muss, denn diese sind nominell selbständige Unternehmer. Uber verdient immer mit, hat aber selbst kein finanzielles Risiko.

Nun könnte der 70-Milliarden-Traum bald zu Ende sein. Wenn selbstfahrende Autos tatsächlich Wirklichkeit werden, hat Uber ein riesiges Problem. Denn das Geschäftsmodell beruht darauf, dass die Autos für den Transport den jeweiligen Fahrern gehören und von diesen auch gepflegt werden. Wenn aber Taxidienste in absehbarer Zeit von maschinell gesteuerten Fahrzeugen erbracht werden, wem gehören dann diese Autos? Müsste Uber dann Hunderttausende von Autos anschaffen, sie warten, reinigen etc.? Das würde gigantische Kapitalkosten bedeuten und ganz andere Managementfähigkeiten als bisher fordern.

Wenn das selbstfahrende Taxi kommt, wird Uber alles anders machen und sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen - oder die Firma wird verschwinden wie ein Schreckgespenst. Denn wenn Uber nicht eine solche selbstfahrende Flotte aufbaut, werden es die Autohersteller selbst tun. Diese haben bereits die nötigen Werkstätten.

Es könnte also gut sein, dass einige Private Investoren bald auf sehr großen Verlusten sitzen bleiben.

Der Artikel im Wall Street Journal ist leider hinter einer Paywall, aber hier ist alles gesagt.