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Volk und Wirtschaft

Suffizienz ist kein Verzicht

Volker Hoff
IT-Consultant

Liest und schreibt über eine gute Zukunft, Gemeinwohl, Resilienz, Subsistenz und Suffizienz. Seit 2021 Mitglied der Utopistas.

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Volker HoffSamstag, 20.11.2021

Weil im Wahlkampf stets die Rede vom Verzicht war, der einem Damoklesschwert gleich über den Köpfen der zum Wachstum verdammten Wohlstandsgesellschaft kreist, nutze ich die sich bietende Gelegenheit und zitiere eine Einordnung des Begriffs Suffizienz.

zehn Quadratmeter Wohnraum und ein Handy für jeden, Heizung und Klimatisierung und 10.000 Kilometer Mobilität pro Jahr pro Person

Das falle laut Karin Bornett unter den Rahmen der Grundbedürfnisse, bedeute für die einen gewisse Einschränkungen und für andere eine Steigerung der Lebensqualität.

Also doch Verzicht? Auf was? Auf Konsum? Wir wissen nicht erst seit Niko Paech, dass über die Grundbedürfnisse (und vielleicht den einen oder anderen Luxus) hinausgehender Konsum keine Steigerung des Wohlbefindens bedeutet. Im Gegenteil: Der Verlust an Zeit und die Unmöglichkeit des Genießens von Sinneseindrücken im Überfluss machen uns zu Getriebenen fragwürdiger Maximen.

Aber wer konsumieren will, sollte es doch dürfen, oder? Schließlich kompensieren und vermeiden immer effizientere, nachhaltigere und zunehmend intelligente Technologien die negativen Auswirkungen wirtschaftlichen Wachstums auf die Grundlage unserer Existenz, die wir so lapidar Umwelt nennen.

Während Effizienz durch technologische Innovationen erreicht wird, meint Konsistenz den Wechsel zum Beispiel von fossilen Energien zu erneuerbaren.

Zu kurz gedacht, wie auch Karin Bornett festhält, wenn sie auf die immer wieder erlebbaren Rebound-Effekte verweist, die jede Innovation aushebeln, indem jedes Genug dem unhinterfragten Schluss unterliegt, da ginge ja jetzt noch mehr zum gleichen "Preis".

Der Artikel wertet nicht, die hiesigen Ausschweifungen konnte ich mir nicht verkneifen. Wenn also mal wieder die scharfe Klinge des drohenden Verzichts den heiligen Gral des Wachstums zu verteidigen sucht, sei der gepiqte Artikel zur Einordnung empfohlen.

Suffizienz ist kein Verzicht

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Kommentare 8
  1. Klaus-Henning Bähr
    Klaus-Henning Bähr · vor mehr als 2 Jahre

    "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach"

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

    Man braucht kein Suffizienzforscher zu sein, um zu sehen, was zum Leben ausreicht und was Dreingabe ist. Allerdings ist die persönliche Wahrnehmung stark davon beeinflusst, was die anderen Leute machen - wenn ich deutlich weniger habe als meine Mitmenschen, kommt mir das eher als untersuffizient vor, obwohl es das nicht ist.
    Suffizienz als Verzicht auf Wohltuendes wie etwa Wohnfläche und Mobilität ist ein für die Gesellschaft neues Paradigma, das allerdings jedem Harzvierler und jeder Hartzvierlerin vertraut ist. Es kommt von unten und ist als solches im Bereich der individuellen Entscheidungen angesiedelt - nützlich aber nicht ausreichend, um die Dekarbonisierung zu bewältigen. Das gilt insbesondere auch für seine Funktion, den Rebound-Effekt zu verhindern. Hier hilft nur eines: Beschränkung des Ressourcenverbrauchs per staatlicher Regel, entweder per Cap & Trade + sozialer Kompensation oder über Rationierung, d.h. persönliche Verbrauchsobergrenze. Letztere wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nie außerhalb von Kriegszeiten stattfinden, bleibt also nur Erstere.

    1. Volker Hoff
      Volker Hoff · vor mehr als 2 Jahre

      Das stimmt, Suffizienz ist notwendig, aber nicht hinreichend. Und Menschen machen, was andere Menschen vormachen. Umso wichtiger, vermehrt auf gelingende Initiativen der Transformation hinzuweisen. Zum einen sachlich, zum anderen aber auch mittels Narrativen, die sich nicht nur weitertragen lassen, sondern die Nachahmung schmackhaft machen.
      Es bleibt ja spannend, ab welchen Kipppunkten die Rationierung knapper und lebensnotwendiger Ressourcen das Monopol der Kriegszeiten verlässt. Da ist eine zumindest mentale Vorbereitung vielleicht nicht die schlechteste Ausgangslage.
      Um auch das arg strapazierte Wort Resilienz zu bemühen: Vielen Kommunen ist augenscheinlich überhaupt nicht klar, welchen Wert diese "Öko-Heinis" einmal haben könnten. Ich erlebe nur die wenigsten Städte und Dörfer als auch nur annähernd auf eine Klimakrise vorbereitet.

  3. Leon Leuser
    Leon Leuser · vor mehr als 2 Jahre

    Schöner kurzer Beitrag. Im Rahmen unseres Projekts FULFILL werden wir uns mit einem europäischen Konsortium mit der Frage beschäftigen wie die EU Suffizienz politisch fördern kann.

    1. Volker Hoff
      Volker Hoff · vor mehr als 2 Jahre

      Danke! Du meinst u.a. das hier?
      https://10insightsclim...

    2. Leon Leuser
      Leon Leuser · vor mehr als 2 Jahre

      @Volker Hoff Das geht in die Richtung. Es gibt https://onepointfiveli...

      Da unser Projekt FULFILL erst vor einem Monat begann wird es erst im Februar eine Webseite geben.

  4. Gabriele Feile
    Gabriele Feile · vor mehr als 2 Jahre

    Danke für diesen piq, Volker. Die Erklärung ist hilfreich und einleuchtend. Auch wenn sie für viele, die Angst vor "Verzicht" haben, vielleicht zu akademisch formuliert ist.
    Ich frage die Menschen manchmal ganz direkt: Bist du nur zum Shoppen hier? Zum Beispiel hier: https://www.klub-der-k...

    1. Volker Hoff
      Volker Hoff · vor mehr als 2 Jahre

      Gute Frage! Und danke für den Link!

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