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Volk und Wirtschaft

Papiertiger und Bankenregulierer

Georg Wallwitz
Autor und Verwalter, selbständig

Geboren 1968.

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Georg WallwitzSamstag, 11.02.2017

Während die deutsche Öffentlichkeit im Umgang mit Trump noch immer nicht aus der Pose des Verteidigers von Wahrheit, Freiheit und Kultur herauskommt (und sich damit gleichsam spiegelbildlich an Trump angleicht), während in den wohlig warmen Redaktionsstuben Hamburgs also das Ende der Demokratie gesehen wird, entspannt sich der Rest der Welt, denn alles was bislang von der neuen Administration an konkreten Maßnahmen kommt, ist, nun ja, wenig beeindruckend.

Die Chinesen sehen mit Genugtuung den Rückzug Trumps bei der Ein-China-Politik (Stichwort: Papiertiger). Die Japaner umarmt er plötzlich, nachdem sie im Wahlkampf noch als Feindbild (neben Chinesen und Deutschen) herhalten mussten. Das wäre alles zum Schmunzeln, wenn man das eben dürfte in der deutschen Öffentlichkeit.

Ähnlich verhält es sich mit der Aufregung um die pompös unterzeichneten „Executive Orders", die entweder von Gerichten kassiert werden, oder weitgehend frei von Inhalt sind.

In diesem Kanal ist die Furcht vor einer Deregulierung der Finanzwelt das relevante Thema. Die Regulierung, die seit der Finanzkrise 2008 eingeführt wurde, ist in vieler Hinsicht sinnvoll, in mancher aber auch nicht. Die Regulierung wird fast ausschließlich von Juristen gemacht, die keinen blassen Schimmer von der Praxis der Finanzmärkte haben. Manchmal liegen sie also richtig, manchmal aber auch nicht. Und die Regulierung an den Stellen zurückzudrehen, wo sie sinnlos und eine reine Beschäftigungstherapie für Regulierungsbehörden und ihre Gegenüber in den Finanzinstitutionen ist, kann gut und richtig sein. Da haben Trumps Leute (horribile dictu!) recht.

Ob dabei etwas besseres herauskommt, wird man sehen müssen — versuchen, wird man es aber dürfen. Die Aufregung diesseits des Atlantiks, von der im Artikel der FAZ berichtet wird, ist jedenfalls völlig verfrüht.

Papiertiger und Bankenregulierer

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Kommentare 3
  1. Daniel Obst
    Daniel Obst · vor 7 Jahren

    Die Aufregung ist also verfrüht? Weil vielleicht ganz andere Dinge umgesetzt werden könnten als angekündigt?

    Entweder musst du inhaltlich einsteigen und die Maßnahmen Stück für Stück sezieren und bewerten, oder aber du hältst dich besser mit deinem Urteil zurück. Ich kann zum Beispiel nichts Gutes daran finden, wenn Ex-Banker von Goldman Sachs den Direktor der Verbraucherschutzbehörde für Finanzprodukte nach belieben einsetzen können. Und auch die anderen Lockerungen lösen in mir als Volkswirt keine Glücksgefühle aus.

    So ist dein Kommentar äußerst schwach.

    1. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor 7 Jahren

      Wenn Du Deine Kritik an der Politik der neuen Regierung daran festmachst, dass die verantwortlichen Leute bei einer bestimmten Firma gearbeitet haben, dann ist das auch nicht eben tiefsinnig. Mit Inhalten setzt Du Dich jedenfalls nicht auseinander in Deinem Kommentar.
      Wenn es Menschen von öffentlichen Ämtern disqualifiziert, wenn sie bei Goldman Sachs gearbeitet haben (wie Mario Draghi), dann sollte die Firma verboten werden. Ist es das, was Dir vorschwebt?

      Konkret soll eine Regel abgeschafft werden, wonach Finanzberater nur noch im Interesse des Kunden handeln dürfen. Klingt gut, ist aber in der Praxis ein Problem: Denn auch Finanzberater müssen leben. Wenn ich etwa als Finanzberater weiß, dass die Konkurrenz nebenan es besser macht, muss ich nach dieser Regel meine Kunden dorthin schicken. Dann wäre es ehrlicher, die ganze Branche abzuschaffen und nur noch staatliche Vermögensverwalter zuzulassen. Und was raten die dann? Vermutlich verkaufen sie Lebensversicherungen.
      Und: woran mache ich das Interesse des Kunden fest? Wie weiß ich heute, welche Entscheidung für ihn richtig gewesen sein wird? Soll ich heute Gold kaufen? Aktien? Bundesanleihen?

    2. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor 7 Jahren

      Ich lese Georgs Kommentar als Aufforderung, sich differenziert mit Trumps Plänen zur Deregulierung auseinanderzusetzen. Was ist schwach an einem Plädoyer für Vernunft und Augenmaß? Zudem: Georg muss gar nichts. Er sollte, könnte, was auch immer - aber nicht müssen.

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