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Volk und Wirtschaft

noch ein "anderer blick auf glyphosat, manche..."

Christoph Weigel
Molekularbiologe, alle Lizenzen

age 60+, male, brainy, curious, open-eyed, ... (more later)

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Christoph WeigelDienstag, 02.04.2019

mein piq ist eine antwort auf thomas wahl's pic von gestern (1.april! nicht lustig) "der andere blick auf glyphosat, manche NGO und die wirtschaft". meine antwort ist zu lang für die kommentar-spalte (3,600 words – 27.5 min reading), und es ist – unüblich für piq – ein selbst-verfasster text für einen science blog, auf englisch. und es ist kein ellenlanges pamphlet über glyphosat und monsanto/bayer, sondern erläutert halbwegs allgemeinverständlich die ergebnisse einer neuen studie aus dem labor einer der angesehensten mikrobiologinnen der USA, nancy a. moran.

fazit (für alle, denen mein text TLDR ist): im gegensatz zu allen bisherigen studien, die die weitestgehende ungiftigkeit von glyphosat für tiere (=menschen) feststellen – und auf die sich, laut thomas wahl, andreas haensel vom BfR bezieht – kann in der studie von motta et al. gezeigt werden, daß glyphosat das mikrobiom von honigbienen meßbar negativ beeinflußt. mikrobiom-studien sind zwar momentan "in mode", aber sie werden in allen weiteren untersuchungen zur schädlichkeit von chemikalien auf pflanzen und tiere eine wichtige rolle spielen. 

der von thomas wahl gepiqte artikel von holger douglas bei novo - argumente für den fortschritt faßt noch einmal die heutige argumentations-schiene der glyphosat-befürworter zusammen. es ist quasi ein historisches dokument.

noch ein "anderer blick auf glyphosat, manche..."

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Kommentare 11
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 5 Jahren

    Wie ist diese abschließende Einschätzung in dem Artikel zu interpretieren:
    „This again indicates that glypho­sa­te at the tested concentration had no significant influence on the bees' health. Note that in bees exposed to glyphosate but not challenged with Serratia, the survival rates were in all cases higher than in the Serratia-challenged groups. Therefore, a direct effect of glyphosate on bees is clearly not the basis of the high mortality of glyphosate-exposed, pathogen-challenged bees.“

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 5 Jahren

      vielleicht wird es in der deutschen übersetzung klarer:
      "dies zeigt erneut ["erneut" bezieht sich auf den vorherigen abschnitt, in dem gezeigt wurde, daß glyphosat das mikrobiom der bienen negativ beeinflußt], dass glyphosat in der getesteten konzentration keinen signifikanten einfluss auf die gesundheit der bienen hatte. es ist zu beachten, dass bei bienen, die glyphosat aber *nicht* einer infektion mit serratia [pathogenes bakterium] ausgesetzt waren, die überlebensraten in allen fällen höher waren als in den gegen serratia exponierten gruppen. daher ist eine direkte wirkung von glyphosat auf bienen eindeutig nicht der grund für die hohe mortalität von glyphosat-exponierten, pathogen-infizierten bienen."

      dies ist die regelgerechte durchführung einer wissenschaftlichen beweisführung unter beachtung aller notwendigen kontrollen. daraus kann dann, zusammen mit den vorangegangenen experimenten, abgeleitet werden, daß glyphosat das mikrobiom der bienen negativ beeinflußt, so daß ihr von einem gut funktionierenden mikrobiom abhängiges immunsystem soweit geschädigt ist, daß eine infektion mit dem pathogenen bakterium serratia vermehrt tödlich ist.

      bei interesse kann ich dies gern noch weiter ausführen.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 5 Jahren

      @Christoph Weigel Na ja, sehr berzeugend ist das m.E. nicht. Aber gut, man muß vorsichtig sein beim Einsatz von Glyphosat und Co.. Das mit der Behauptung von Diffamierung in dem Artikel finde ich immer etwas eigenartig. Viele der Glyphosatgegner arbeiten mit kräftigen Worten und Unterstellungen gegen Organisationen, Personen und Behörden, die andere Meinung vertreten und beschweren sich dann, sie würden diffamiert. Wer austeilt muß auch einstecken können. Der Tonfall der Auseinandersetzung ist auf keiner Seite lecker .....

    3. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 5 Jahren

      @Thomas Wahl 1. dein absatz bezüglich meiner einschätzung des artikels von holger douglas als partiell diffamierend paßt als response zu meinem kommentar weiter oben, nicht hierher. aber ich mag jetzt nicht weiter darauf eingehen. es ist meine persönliche einschätzung.
      2. mit welcher eigenen qualifikation bewertest du die wissenschaftlich saubere beweisführung als "nicht sehr überzeugend"? ich frage das ganz offen, ohne arroganz oder zynische hintergedanken. mir ist daran gelegen, zu lernen, wie wissenschaftliche ergebnisse dem interessierten laienpublikum vermittelt werden können, ohne mediale hype-mechanismen zu bedienen.
      3. du schreibst "Aber gut, man muß vorsichtig sein beim Einsatz von Glyphosat und Co." ich finde "vorsichtig sein" bei einer chemikalie, die seit jahrzehnten im mega-tonnen maßstab eingesetzt wurde (pdf hier: https://www.ncbi.nlm.n...) nicht so richtig adaequat.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 5 Jahren

      @Christoph Weigel Also das „nicht sehr überzeugend“ bezog sich nicht auf die wissenschaftliche Arbeit selbst. Die ist wahrscheinlich ok und wird von anderen Wissenschaftlern zu bewerten sein. Überzeugend ist es m.E. nicht für ein Verbot von Glyphosat. Dafür, dass es in Megatonnen Maßstab eingesetzt wird, scheint es ja ziemlich schwierig wirklich verläßlich größere negative Folgen nachzuweisen.
      Setzen übrigens nicht die Menschen die meisten ihrer Materialien, Grundstoffe, Lebensmittel und Zutaten in Megatonnen ein? Und viele sind sicher „giftiger“ oder schädlicher als Glyphosat. Nichts was wir tun ist ohne negative Nebenwirkungen. Menschen sterben durch Autofahren, zuviel Zucker oder Salz, durch krebserregende Räucherware usw. usw. Nichts davon ist verboten. Aber vorsichtig sollte man damit in jedem Fall umgehen.
      Was also ist der Grund für die Fokusierung auf diese Chemikalie Glyphosat? Geht es eher um eine andere Landwirtschaft bzw. um eine andere Gesellschaft?

  2. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 5 Jahren

    Danke, interessante Ergänzung. Ob aber eine Studie alle anderen zur Geschichte macht, dass wird sich zeigen.

    1. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor 5 Jahren

      ganz klar: eine studie allein wird nicht ausreichen. sie muß reproduziert werden, um zu einer veränderung der OECD-richtlinien für pestizid-tests führen zu können. ein langwieriger prozeß mit genügend einfluß-möglichkeiten für die agrar-industrie, um ein sofortiges verbot des einsatzes von glyphosat zu verhindern.

      der beitrag von holger douglas bei novo-argumente.com ist insoweit historisch, als er neben dem durchdeklinieren alter geschichten (und jeder menge diffamierung) mit keiner silbe auf die studie von motta et al. eingeht, und das 1/2 jahr nach deren veröffentlichung.

  3. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor 5 Jahren

    Super, danke! Mein Kommentar war nicht lang genug für einen eigenen Piq ;)

  4. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 5 Jahren

    Danke.

  5. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 5 Jahren

    Find ich sehr gut, dass Du mit einem Kommentar und Piq antwortest ...

  6. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor 5 Jahren

    Dazu passt, dass die Bundesregierung den von ihr beauftragten Report auf keinen Fall veröffentlicht sehen will. Der diente als Basis für die Zulassung von Glyphosat und soll in Teilen einfach von der Industrie abgeschrieben sein: https://fragdenstaat.d...

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