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Volk und Wirtschaft

IG Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann zur Energie- und Verkehrswende

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteSonntag, 16.01.2022

Für Gewerkschaften sind Energie- und Verkehrswende eine schwierige Angelegenheit. Sie vertreten die Interessen der Beschäftigten. Sowohl die Energie- als auch die Verkehrswende erfordert massive Umstrukturierungen in den entsprechenden Wirtschaftszweigen. Und die haben weitreichende Auswirkungen auf Arbeitsplätze.

Vor diesem Hintergrund ist das Interview, das Markus Dettmer mit dem IG Metall Vorsitzenden Jörg Hofmann geführt hat, bemerkenswert. Da das Interview hinter der Paywall liegt, will ich es hier etwas ausführlicher vorstellen.

Hofmann, davon kann man ausgehen, hat das Interview mit dem IG Metall Vorstand abgestimmt. Der Vorstand dürfte also mehrheitlich hinter den Aussagen von Hofmann stehen. Das heißt zwar nicht, dass alle Mitglieder der IG Metall dem zustimmen, aber dennoch ist mit den Aussagen von Hofmann die klimapolitisch Grundrichtung der IG Metall vorgezeichnet – immerhin ist sie die größte und einflussreichste Industriegewerkschaft der Bundesrepublik und aktiv in den Branchen, die von Energie- und Verkehrswende am stärksten betroffen sind.

In der Vergangenheit waren die großen Industriegewerkschaften oft Bremser einer wirksamen Umweltpolitik und haben nicht selten einen Gegensatz von Sozialem und Ökologie behauptet. Von dieser Position hat die IG Metall sich offensichtlich gelöst. Was dafür sprechen könnte, dass auch die entsprechenden Wirtschaftszweige, in denen die IG Metall vertreten ist, sich auf eine klimapolitische Neuausrichtung einstellen.

Die wichtigsten Punkte, die Hofmann benennt, sind die folgenden:

  • Hofmann begrüßt das klimapolitische Programm von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Harbeck als notwendigen Modernisierungsimpuls für die bundesrepublikanische Wirtschaft, die ohne diesen Anstoß für Hofmann zu einer „Bad Bank alter Technologien“ würde.
  • Hofmann spricht sich ohne jede Relativierung gegen eine Renaissance der Atomenergie aus.
  • Selbstverständlich verliert Hofmann nicht die Ängste und Interessen der Beschäftigten aus den Augen. Er fordert ebenso klar, dass der Umbau der Wirtschaft mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten begleitet und sozial abgefederte wird, um den Beschäftigten in den alten Industrien einen Zugang zu neuen auskömmlichen Arbeitsplätzen zu ermöglichen und zu sichern. Und erfordert die Beteiligung von Gewerkschaften und Beschäftigten am Umbauprozess.

Im letzten Jahr hat die Klimabewegung das Gespräch mit den Gewerkschaften gesucht (siehe hier). Offensichtlich waren die Bemühungen der Klimabewegung, die Gewerkschaften von der Notwendigkeit einer ambitionierten Klimapolitik zu überzeugen, erfolgreich.

Deshalb ist dieses Interview aus meiner Sicht ein klimapolitischer Meilenstein.

IG Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann zur Energie- und Verkehrswende
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Kommentare 4
  1. Leon Leuser
    Leon Leuser · vor mehr als 2 Jahre

    Die IG Metall ist schon länger deutlich progressiver als andere (wie z.B. IGBCE). Schon 2016 gab es ein Positionspapier zu Emissionsstandards in der EU (https://www.igmetall.d...) ebenso wie Transformationskongresse uvm.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als 2 Jahre

      In der öffentlichen Debatte bleibt das leider weitgehend unberücksichtigt.

  2. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 2 Jahre

    Als Ergänzung: Die Boulevard-Zeitung Bild aus dem Axel-Springer-Verlag titelte kurz vor der Bundestagswahl 2021 „IG-Metall-Chef: Klimaschutz wird 100.000 Jobs kosten“. Tatsächlich hatte der führende Gewerkschafter im Interview das Gegenteil ausgeführt: Durch Trägheit der Politik und Unternehmen drohe Jobverlust. Im Dezember sprach der Presserat eine Missbilligung aus. https://www.riffreport...

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als 2 Jahre

      Danke für die Ergänzung!

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