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Ich habe Hoffnung: Die Welt lernt aus dem Globalisierungs-Desaster für die Arbeiter
Journalist
picker für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich bin Redaktionsleiter und Reporter bei Krautreporter. Dort beschäftige ich mich hauptsächlich mit drei Dingen: Klimakrise, Macht der Vielen und Grundeinkommen. Da ich aber meine ersten journalistischen Erfahrungen im Wirtschaftsjournalismus (Capital, FTD, Business Punk) sammeln konnte, verfolge ich dieses Themenfeld noch immer sehr aufmerksam. Denn eines der besten Recherche-Prinzipien, das ich kenne, ist: Folge der Spur des Geldes.
Als ich mich im vergangenen Herbst mit der neuen Grundeinkommenspartei beschäftigt hatte, hat mir einer aus dem Gründungsteam einen denkwürdigen Satz mitgegeben. Es war einer dieser Sätze, die einem helfen, völlig neu über ein Thema zu denken: „Die Diskussionen über Grundeinkommen, Roboter und Digitalisierung, sind im Grunde alles nur Diskussionen über Weiterbildung. Schaffen wir es, die Menschen schneller weiterzubilden, als die Roboter entwickelt werden?" Dieser Satz verschiebt die Perspektive auf eine sehr interessante Weise. Denn, wenn ich frage, was die Gesellschaft tun kann, um den Menschen zu helfen, halte ich mich nicht damit auf, den unvermeidlichen technischen Fortschritt aufhalten zu wollen, sondern ihn anzunehmen und umzuwandeln in etwas Positives und auch etwas Greifbares. Denn mal eine Frage: Wie viele von euch haben schon einmal einer künstlichen Intelligenz die Hand geschüttelt?...
Ähnliche Gedanken hat auch der Internationale Währungsfonds. Er fordert in einem neuen Report, mit mehr Umverteilung und Weiterbildungsmaßnahmen auf die Automatisierung zu reagieren. Würden die Industriestaaten dem Tipp folgen, würden sie einen Fehler vermeiden, den sie 30 Jahre lang während der Globalisierung gemacht haben: die Verlierer nicht an den Gewinnen zu beteiligen. Ich habe Hoffnung, dass es dieses Mal besser wird — gerade weil so eine klassisch neoliberale Institution wie der IWF diese Politiken fordert.
Quelle: Cerstin Gammelin Bild: REUTERS sueddeutsche.de
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