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Volk und Wirtschaft

Hier denkt Piketty die zwei Megathemen unserer Zeit zusammen

Rico Grimm
Journalist
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Rico GrimmSonntag, 16.06.2019

Dieser Text von Thomas Piketty, dem bekannten Ungleichheitsforscher, ist lesenswert, weil er knapp, aber überzeugend aufzeigt, dass die Klimakrise eine soziale Frage ist. Die reichsten 1% der Erde sind verantwortlich für genauso viele CO2-Emissionen wie die ärmsten 50%. Deswegen wird jede Klimapolitik scheitern, die nicht die Reichen entsprechend trifft. Der Grund ist einfach: Die Menschen mit niedrigeren Einkommen werden rebellieren, wenn sie zur Kasse gebeten werden, aber nicht jene, die die größte Verantwortung tragen. Piketty hat ein gutes Beispiel: die Gelbwesten in Frankreich, die vor allem deswegen gegen eine Erhöhung der CO2-Steuer waren, so Pikettys Lesart, weil parallel die Vermögenssteuer abgeschafft und die Spitzensteuersätze gesenkt wurden.  

Hier denkt Piketty die zwei Megathemen unserer Zeit zusammen

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Kommentare 6
  1. Georg Wallwitz
    Georg Wallwitz · vor fast 5 Jahre

    Aber was ist der konkrete Vorschlag? Die wohlhabendsten 10% der Welt (z. B. Deutschland) auf das wirtschaftliche Niveau der unteren Hälfte (z. B. Kamerun) bringen? Und nebenbei, waren die „gleichsten“ industrialisierten Länder der Nachkriegszeit (also der Ostblock) wirklich so vorbildlich im Umweltschutz?
    Es macht sicher Sinn, auch den CO2-Verbrauch progressiv zu besteuern und das Geld in saubere Energien in den Schwellenländern zu investieren. Aber ob das die Gelbwesten gut finden ...?

    1. Hansi Trab
      Hansi Trab · vor fast 5 Jahre

      Ich denke, es würde reichen die obersten 1% anzugehen. Und es würde helfen, den Blick von Nationen weg hin zu Menschen zu öffnen. Sprich, nicht z.B. Deutschlands als Ganzes betroffen zu sehen, wenn man von den wohlhabenden 10% oder 1% spricht, sondern den oberen Teil der Bevölkerung in allen Ländern. Damit könnten, denke ich, auch die Gelbwesten gut leben: wenn die Lasten gerecht verteilt werden und nicht zu ihren Ungunsten.

    2. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor fast 5 Jahre

      @Hansi Trab Zugegebernermaßen ist Piketty hier grammatikalisch unklar. Er schreibt: „In the first instance because carbon emissions are strongly concentrated amongst the rich. At world level, the richest 10% are responsible for almost half the emissions and the top 1% alone emit more carbon than the poorest half of the planet. A drastic reduction in purchasing power of the richest would therefore in itself have a substantial impact on the reduction of emissions at global level.“ Er bezieht sein Argument das zunächst eindeutig auf das globale Niveau, also eben nicht auf die Ungleichheit innerhalb der Länder. Das sind die 10%, von denen er spricht. Worauf die 1% sich beziehen, ist unklar. Ich weiß auch nicht, wie ich es verstehen soll: Verursachen die obersten 10% die Hälfte aller Emissionen oder ist es das oberste 1%. Beides gibt der Text her. Leider ohne Belege.
      Also das einzige, was da unmissverständlich steht, ist dass die entwickelte Welt ihre „Kaufkraft drastisch reduzieren“ soll.

    3. Hansi Trab
      Hansi Trab · vor fast 5 Jahre · bearbeitet vor fast 5 Jahre

      @Georg Wallwitz Die 1% hatte ja nur ich genannt. Die bezogen sich auf die Wohlhabenden, nicht auf den Ausstoß. Aber ja, Piketty bleibt hier vage.

      Und das mit der Kaufkraft sagt ja nicht unbedingt Piketty, sondern das ist ein mittelbare mögliche Folge, wenn man das 2 Grad Ziel ernst nimmt. Dann dürfen wir nämlich nicht nur weniger schnell wachsen, sondern wir müssen die Wirtschaft schrumpfen. Ob daraus dann tatsächlich eine Reduzierung der Kaufkraft folgt, ist lediglich die pessimistische Interpretation des bevorstehenden Schrumpfprozesses. Am Ende hängt alles davon ab, wie wir unsere Wirtschaften ausgestalten, ob wir es schaffen, regionale, cradle2cradle, Kreislauf-, etc. Wertschöpfungsketten zu kreiieren...

      Aber die Botschaft ist richtig und jeder sollte sich das wirklich verinnerlichen. Das 2-Grad-Ziel bedeutet: die Wirtschaft muss schrumpfen!

      Und das denke ich, ist der Hauptgedanke bei Piketty: wenn wir das allen gleichmäßig zumuten, werden die Menschen aufstehen und revoltieren. Wir können es nur schaffen, wenn die Reichen einen weit unverhältnismäßig höheren Beitrag leisten, sprich deutliche Abstriche machen. So verstehe ich das zumindest.

      Und da sie ja aufgrund ihres Lebensstils/Mobilität den unverhältnismäßig höheren Anteil am Ausstoß haben, finde ich das jetzt auch nicht unbedingt ungerecht.

  2. Leon Leuser
    Leon Leuser · vor fast 5 Jahre

    Sehr spannender Beitrag, der auch gleichzeitig deutlich macht, warum Maßnahmen durch Marktinstrumente, wie Cap-Trade oder Steuern auf CO2 (und in Zukunft auch weitere Ressourcen, wir haben ja nicht nur eine Klima- sondern auch z.B. Biodiversitätskrise) entgegen so mancher Behauptungen aus der Linken sogar progressiv wirken können. Denn die die viel emittieren, zahlen auch viel. So bekämpft man im besten Fall gleichzeitig auch ein wenig die Ungleichheit.

  3. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 5 Jahre

    Danke für diesen Impuls!

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