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Volk und Wirtschaft

Es gibt viel zu viel Geld, und es wird immer mehr

Antje Schrupp
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
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Antje SchruppMontag, 16.10.2017

Die Geldsummen, die heute weltweit zirkulieren, liegen um 35 Prozent höher als im Jahr vor der Lehman-Pleite, schreibt Aaron Sahr vom Hamburger Institut für Sozialforschung in diesem lesenswerten Text. Über Kreditvergabe schaffen die Banken Geld ohne Ende. Sahr zitiert den Monatsbericht April 2017 der Deutschen Bundesbank, in dem steht:  „Die Fähigkeit der Banken, Kredite zu vergeben und Geld zu schaffen, hängt nicht davon ab, ob sie bereits über freie Zentralbankguthaben oder Einlagen verfügen.“ Dass Banken Geld quasi aus dem Nichts schaffen können, wird also inzwischen auch ganz offiziell so verstanden. 

In der klassischen Kapitalismustheorie, zum Beispiel auch bei Marx, wird hingegen davon ausgegangen, dass Profite durch das eingesetzte Kapital erwirtschaftet würden. Diese Regel ist inzwischen aber nicht mehr gültig. Denn Banken können eben Profite erwirtschaften, ganz ohne vorher irgend etwas investiert zu haben. Das Problem dabei ist die Ungleichheit, die dadurch verursacht wird: Arbeitskräfte werden - von der Geldlogik her gesehen - immer überflüssiger, die Löhne sinken.

Dennoch setzt gewerkschaftliche, sozialdemokratische Politik noch immer auf Erwerbsarbeit und Bildung. Damit kämpft sie aber, so Sahr, auf verlorenem Posten: 

All das sind die alten, klassischen Lösungsvorschläge, die keinesfalls ausreichen, um die enorme Vermögenskonzentration in globalem Maßstab ernsthaft zu bekämpfen. Sie verkennen die Verteilungseffekte des Key­stroke-­Kapitalismus und damit den Motor der Vermögenskonzentration. Eine gesellschaftliche Debatte, die der Realität ins Auge sieht, kann sich nicht auf Arbeitsmarktpolitiken und Umverteilungsmaßnahmen beschränken. Sie muss die private Geldschöpfung zur Disposition stellen.




Es gibt viel zu viel Geld, und es wird immer mehr

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Kommentare 3
  1. Antje Schrupp
    Antje Schrupp · vor mehr als 6 Jahre

    Es geht in dem Artikel ja nicht nur um die Höhe der Geldmenge (auch wenn ich das etwas reißerisch in der Überschrift so zugespitzt habe) sondern vor allem um das Wie und um die Tendenz der zunehmenden Schieflage zwischen solchen, die zu viel Geld haben, und denen, die keins haben. Das hat negative Effekte, zum Beispiel auf den Wohnungsmarkt, wo Immobilien für Investoren gebaut werden und nicht für Leute, die eine Wohnung brauchen. Und vor allem eben geht es um den letzten Punkt: Über Arbeitsmarkt und Bildungspolitik lässt sich das Problem nicht lösen, sondern wir müssen an den Finanzmarkt.

    1. Georg Wallwitz
      Georg Wallwitz · vor mehr als 6 Jahre

      Sorry, aber das macht den Artikel nicht besser. Es ist müßig, jedes Detail zu zerpflücken. Manches ist richtig, vieles aber auch nicht. Z.B. die wachsenden Bankkredite werden in dem Artikel als das Wurzel aller Übel ausgemacht. Aber sie wachsen seit 2008 nicht mehr. Ist dadurch alles besser geworden? Das ist alles weder empirisch noch theoretisch irgendwie haltbar - es sei denn, man ist Marxist und darf sich seine eigene Welt basteln.

  2. Georg Wallwitz
    Georg Wallwitz · vor mehr als 6 Jahre

    35% höhere Geldmenge ... das entspricht über 10 Jahre einem Wachstum von etwa 3% p.a.
    Und das wiederum entspricht ziemlich genau dem realen Wirtschaftswachstum. Die Weltbevölkerung wächst, und die Produktivität ebenfalls.
    Um den Geldwert stabil zu halten, sollte die Geldmenge sich mit der Wirtschaft entwickeln. Genau das tut sie. Die Zentralbanken waren in dieser Hinsicht in den letzten 10 Jahren ziemlich erfolgreich.
    Ist es dem Autor lieber, wir begrenzen das Geldmengenwachstum auf 1% oder 0%? Dann kann man gleich zum Goldstandard zurückkehren. Das wäre eine Rückkehr ins 19. Jahrhundert. Viel Erfolg damit. Es war nicht alles schlecht, damals ... :-)

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