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Ein Lieblingsinterview - über Raststätten
Journalist
picker für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich bin Redaktionsleiter und Reporter bei Krautreporter. Dort beschäftige ich mich hauptsächlich mit drei Dingen: Klimakrise, Macht der Vielen und Grundeinkommen. Da ich aber meine ersten journalistischen Erfahrungen im Wirtschaftsjournalismus (Capital, FTD, Business Punk) sammeln konnte, verfolge ich dieses Themenfeld noch immer sehr aufmerksam. Denn eines der besten Recherche-Prinzipien, das ich kenne, ist: Folge der Spur des Geldes.
Nur selten wird dieses große abstrakte Ding "Wirtschaft" wirklich greifbar. Entweder geht es um Theorien, die mit Millionen, Milliarden, Billionen hantieren und das Vorstellungsvermögen sprengen oder es geht um Unternehmen, die obskure Dinge herstellen, die sicher für irgendjemanden auf der Welt wichtig sind, aber im Zweifel nicht für 99,87 Prozent der Bevölkerung.
Viel zu selten geht es um Raststätten. Das kann ich nach diesem Interview mit dem Pächter der Raststätte Holledau an der A9 in Bayern mit Sicherheit sagen. Lieblingsstelle über diese scheußlichen Toiletten-Bons, die man bekommt und eigentlich immer vergisst, einzulösen:
Inzwischen haben sich die Bons zu einer richtigen Währung entwickelt. Auf Amazon und Ebay werden sie gehandelt, arme Leute suchen in unseren Mülleimern danach, Busfahrer nehmen sie als Trinkgeld. Es kommt immer wieder vor, dass einer zwanzig Bons auf den Tresen legt und Zigaretten will.
Quelle: TOBIAS HABERL UND JAN HEIDTMANN Bild: Marek Vogel sz-magazin.sueddeutsche.de
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