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Volk und Wirtschaft

Die Weltbank manipulierte Daten zu Lasten Chiles und beeinflusste womöglich die Präsidentschaftswahl

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresSonntag, 14.01.2018

Manche Verschwörungstheorien der Linken stimmen eben doch. Diese wurde ausgerechnet vom wirtschaftsliberalen, den Republikanern nahestehendem Wall Street Journal aufgedeckt (leider nur im Abo lesbar).

Weltbank-Chefökonom Paul Romer sagt, das "Doing-Business"-Ranking der Bank sei in den vergangenen Jahren mehrfach zu Lasten Chiles verändert worden - aus politischen Gründen. Der verantwortliche Ökonom bestreitet das. Romer sagte im Gespräch mit dem WSJ:

"I want to make a personal apology to Chile, and to any other country where we conveyed the wrong impression." ... The problems with the report, he said, were “my fault because we did not make things clear enough.” Mr. Romer said the World Bank is beginning the process of correcting the past reports and republishing what the rankings would have been without the methodology changes. He said he couldn’t defend “the integrity” of the process that led to the methodology changes.

Das "Doing-Business"-Ranking bewertet, wie gut man in einzelnen Ländern der Welt Geschäfte machen kann. Es beeinflusst die Investitionsentscheidungen von Unternehmern, die Politik von Regierungen und somit die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Länder. Die Weltbank hat die Methodik, nach der das Ranking ermittelt wird, über mehrere Jahre hinweg mehrfach verändert, und zwar zuungunsten vor allem Chiles.

Chile’s overall ranking has fluctuated between 25th and 57th since 2006. During that period, the presidency of Chile has alternated between Ms. Bachelet, of Chile’s socialist party, and Sebastián Piñera, a conservative. Under Ms. Bachelet, Chile’s ranking consistently deteriorated, while it consistently climbed under Mr. Piñera.

Sebastian Piñera hat die letzte Präsidentschaftswahl in Chile gegen Michelle Bachelets Wunsch-Nachfolger Alejandro Guillier gewonnen. Bachelet nennt Romers Enthüllungen "besorgniserregend". Romer will den Index nachträglich korrigieren; die Weltbank kündigt eine Untersuchung an. Den Schaden rückgängig machen können sie nicht. 

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Kommentare 2
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

    Guter Piq - und tja, um den Schaden rückgängig zu machen, müssten dann wohl in Chile Neuwahlen stattfinden. Erstaunlich schon, dass bei solch wichtigen Weltbank-Berichten kein Peer-Review-Verfahren existiert und sich eine Methodik einfach so am Chefökonomen vorbei manipulieren lässt. Kann man schon überschlagen, wie viele Investitionen aufgrund dieser mutmaßlichen Manipulationen nicht geflossen sind? Wobei für den Wahlkampf letztlich entscheidender sein dürfte, dass die Weltbank den chilenischen Konservativen ausreichend argumentatives Futter bereitgestellt hat, um die Sozialisten als inkompetente Wirtschaftsleute zu schmähen.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 6 Jahre

      Dass die internen Kontrollmechanismen offenbar versagten, ist allerdings erstaunlich. Zu berechnen, wie viele Investitionen Chile verlorengingen, halte ich für schwierig, wie immer bei "Was wäre gewesen, wenn?"-Fragen. Aber vermutlich sitzen die ersten Ökonomen schon an Schätzungen. Letztlich lässt sich wohl auch kaum messen, wie sehr das Ranking die Wahl beeinflusst hat. Aber alleine die Absicht ist ja nicht weniger skandalös. Zumal in einem Land wie Chile, das eine lange und leidvolle Geschichte mit Einmischungen aus den USA hat. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Neuberechnungen ausfallen.

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